Nelson Mandelas ANC erzielt schlechtestes Ergebnis

Verluste für den ANC in Südafrika
Bei den Kommunalwahlen in Südafrika hat der Afrikanische Nationalkongress wie erwartet deutliche Verluste erlitten.

Südafrika, 1994. In Erinnerung bleiben lange Menschenlangen vor den Wahllokalen, die Freude in den Gesichtern jener Menschen, die zum ersten Mal ihre Stimme abgeben durften und der Sieg Nelson Mandelas, der 1990 aus der politischen Haft entlassen wurde. Die ersten freien demokratischen Wahlen in Südafrika 1994 läuteten eine neue Ära ein, die Apartheid war Geschichte, eine Regenbogennation, in der alle Menschen die gleichen Rechte genießen sollten, war das Ziel. Der Afrikanische Nationalkongress (ANC), die Partei Mandelas, galt wegen seiner traditionsreichen Geschichte als Bewegung des Aufbruchs und der Hoffnung.

Nelson Mandelas ANC erzielt schlechtestes Ergebnis
Nelson Mandela: 1918–2013.

22 Jahre später, Südafrika, 2016. Bei den Kommunalwahlen hat der ANC wie erwartet deutliche Verluste erlitten. Nachdem am Freitag rund 95 Prozent der Stimmen ausgezählt worden waren, gingen rund 54 Prozent davon an die Regierungspartei ANC. Es ist das schlechteste Ergebnis in der Geschichte der Partei, an deren Spitze einst Mandela stand. Eine symbolische Niederlage erlitt der ANC in Zumas Heimatort Nkandla - wo er auf dem zweiten Platz landete.

Zahlreiche Südafrikaner haben längst das Vertrauen in die Partei verloren und kritisieren die Regierung von Präsident Jacob Zuma (ANC) wegen Korruption und Misswirtschaft. Die Arbeitslosenrate liegt bei rund 27 Prozent, viele haben keinen gesicherten Zugang zu Wasser oder Strom. Bei den Wahlen 2011 erzielte die Partei noch 62 Prozent.

Nelson Mandelas ANC erzielt schlechtestes Ergebnis
Jacob Zuma

Opposition übernimmt Kontrolle über Port Elizabeth

Die führende Oppositionspartei, die Demokratische Allianz (DA), erzielte landesweit rund 26 Prozent der Stimmen und übernahm zum ersten Mal die Kontrolle über die Industrie- und Hafenstadt Port Elizabeth. Sie sicherte auch souverän die DA-Hochburg Kapstadt. Das Ringen um die Hauptstadt Pretoria und die Wirtschaftsmetropole Johannesburg ging am Freitagnachmittag weiter.

Am Mittwoch waren rund 26 Millionen der etwa 53 Millionen Südafrikaner zur Stimmenabgabe aufgerufen. Abgesehen von vereinzelten Unregelmäßigkeiten verlief die Wahl ruhig.

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