Erste Tote nach Präsidentschaftwahl
Ausschreitungen mit Ansage: Nachdem die Opposition in Venezuela nach dem Wahlsonntag ihre Niederlage nicht akzeptieren wollte, eskalierten die Demonstrationen: Sieben Menschen kamen bei den Protesten gegen den angeblichen Wahlbetrug zu Tode. Der konservative Herausforderer Henrique Capriles Radonski, der bei der Wahl gegen den Sozialisten Nicolas Maduro unterlag, hatte eine Neuauszählung verlangt und von Unregelmäßigkeiten gesprochen. Capriles' Anhänger behaupten, der 40-Jährige habe in Wahrheit mit einem Vorsprung von mehr als 300.000 Stimmen gewonnen. Auch die USA, die EU sowie die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) riefen das Land zu einer Neuauszählung der Stimmen auf. Das Wahlergebnis ging weit knapper aus, als allgemein erwartet wurde.
Der offizielle Wahlsieger Maduro, Wunschnachfolger des verstorbenen Staatspräsidenten Hugo Chavez, wurde bereits am Montag angelobt, am Freitag soll er vereidigt werden. Seine Amtszeit dauert bis 2019. Zuvor hatte er den Präsidentenpalast Miraflores in Caracas interimistisch bezogen.
Auch Maduro rief zu Kundgebungen auf: Die Wähler sollten im ganzen Land "in Frieden kämpfen." Der Opposition unterstellte er eine "Putsch-Mentalität".
Es ist zu befürchten, dass die Ausschreitungen weitergehen; neue Demos sind bereits anberaumt.
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