USA spenden weitere 500 Millionen Impfungen für globalen Süden

USA spenden weitere 500 Millionen Impfungen für globalen Süden
Die Spenden seien an keine Bedingung geknüpft. Sie kommen vom Hersteller Biontech/Pfizer.

Die USA wollen im globalen Kampf gegen Corona weitere 500 Millionen Impfdosen an Länder des globalen Südens spenden. Das kündigt US-Präsident Joe Biden bei einem virtuellen Corona-Gipfel am Mittwoch im Rahmen der UN-Vollversammlung an. Die Spende sei an keine Bedingungen geknüpft und kommen vom Hersteller Biontech/Pfizer.

"Wir beweisen, dass man sich nicht nur um sich selbst kümmern, sondern auch anderen helfen kann", heißt es weiter. Insgesamt belaufen sich die Zusagen der USA damit auf 1,1 Milliarden Impfdosen-Spenden: "Für jede Spritze, die wir in diesem Land verabreicht haben, spenden wir drei Dosen an andere Länder."

Man habe bisher rund 160 Millionen dieser Dosen in etwa hundert Länder der Welt geliefert, darunter Peru, Pakistan, Sri Lanka oder Äthiopien. Täglich würden weitere Dosen verschickt. Man arbeite außerdem daran, die Produktionskapazitäten in den USA weiter auszubauen.

China ist globaler Impfmeister

Biontech/Pfizer teilte mit, die US-Regierung werde die zusätzlichen Dosen zu einem "gemeinnützigen Preis" beziehen. Laut Pfizer-Chef Albert Bourla werden die 500 Millionen Dosen in den USA produziert und bis Ende September 2022 geliefert.

Weltweit wurden bisher sechs Milliarden Corona-Impfdosen verabreicht. Fast 40 Prozent der weltweit verabreichten Impfdosen wurden in China gespritzt, an zweiter und dritter Stelle folgen Indien und die USA.

Bei dem Online-Gipfel rief Biden auch andere Länder auf zu handeln: "Wir können das nicht allein tun." Jeder müsse Verantwortung übernehmen. Das Treffen solle rund vier Stunden dauern. Vertreterinnen und Vertreter aus mehr als hundert Staaten und Organisationen nehmen daran teil, darunter der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Tedros Adhanom Ghebreyesus und Bundeskanzler Sebastian Kurz.

WHO für Stopp von Auffrischungsimpfung

Deutschland hat zugesagt, bis Jahresende 100 Millionen Impfdosen für andere Länder bereitzustellen. Ungefähr so viele Dosen wurden bisher auch im Inland eingesetzt. Österreich hat bisher zwei Millionen Impfdosen bilateral zur Verfügung gestellt sowie 650.000 Dosen über die COVAX-Initiative der WHO.

Biden hatte bereits bei seiner Rede vor der UNO-Vollversammlung angedeutet, dass er während des Corona-Gipfels eine bedeutende Zusage machen wolle. "Um diese Pandemie zu bekämpfen, brauchen wir einen kollektiven Akt der Wissenschaft und des politischen Willens", hatte er erklärt.

Bisher sind in den USA 54,8 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen abschließend geimpft. Gleichzeitig steht das Thema Auffrischungsimpfungen auf der Agenda. Die WHO hatte bereits Anfang August einen vorübergehenden Stopp von Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus gefordert, so lange noch viele ärmere Länder auf Impfdosen warten.

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