1992 als Embryos eingefroren, 2022 geboren: Zwillinge kamen nach 30 Jahren zur Welt

Symbolbild
In den USA kam ein Zwillingsprächen zur Welt, das zuvor seit 30 Jahren bei minus 200 Grad aufbewahrt worden war.

"Das hat etwas Verwirrendes", sagt Philip Ridgeway (35). Er ist Ende Oktober Vater von Zwillingen geworden, und wenn man es genau nimmt, sind seine beiden Kinder nur fünf Jahre jünger als er: Lydia und Timothy wurden nämlich als Embryos 1992 eingefroren - 30 Jahre später wurden sie Ridgeways Ehefrau Rachel eingepflanzt. 

Die Geburt gilt als  Sensation - noch nie kamen Embryos zu Welt, die über so lange Zeit eingefroren waren. Medizinisch macht dies allerdings kaum einen Unterschied, sagen Experten. Embryonen können nach jüngsten Untersuchungen lange Zeit bei minus 200 Grad in flüssigem Stickstoff eingefroren werden können, ohne dass Schäden entstehen; die Dauer spiele keine Rolle. Wichtiger für die Gesundheit der Kinder ist das Alter der Eizellenspenderin. 

Bewusste Entscheidung

Die Geburt ist nicht nur aus medizinischen Gründen interessant: Die Embryonen stammen aus eine Eizellenspende, die unbenutzt geblieben ist. Das Paar, das sie 1992 hatte einfrieren lassen, hat die Embryonen 2007 freigegeben - in den USA ist eine Eizellenspende möglich; in anderen Staaten ist dies aufgrund ethischer Bedenken untersagt. Die Familie Ridgeway, die sich als sehr gläubig bezeichnet, wollte bewusst die am längsten eingefrorenen Embryos zum Leben verhelfen.

"Ich war fünf Jahre alt, als Gott Lydia und Timothy das Leben schenkte, und er hat dieses Leben seitdem bewahrt", sagte Philip Rodgeway gegenüber CNN. "In gewisser Weise sind sie unsere ältesten Kinder, obwohl sie unsere kleinsten Kinder sind." Die Ridgeways haben vier weitere Kinder im Alter von acht, sechs, drei und beinah zwei Jahren.

Die Institution, die das ermöglichte, ist das National Embryo Donation Center in Knoxville, Tennessee; eine private, von Christen geführte Organisation. Interessierte  müssen dort ein Seminar durchlaufen, zumindest drei Jahre verheiratet sein und "genetisch weiblich und männlich sein", so die Anforderungen. 

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