Google und Apple zeigen "Golf von Amerika": Weißes Haus schließt Reporter aus

Google und Apple zeigen "Golf von Amerika": Weißes Haus schließt Reporter aus
US-Präsident Donald Trump benennt den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um - Karten-Apps sollen folgen. Eine Nachrichtenagentur weigert sich, die neue Bezeichnung anzuerkennen.

Zusammenfassung

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  • US-Präsident Donald Trump schließt einen AP-Reporter aus, weil die Nachrichtenagentur den Golf von Mexiko nicht "Golf von Amerika" nennt.
  • AP kritisiert den Ausschluss als Angriff auf unabhängigen Journalismus und eine Verletzung des ersten Verfassungszusatzes.
  • Nach Google hat nun auch Apple in seiner Karten-App den Golf von Mexiko umbenannt. 

US-Präsident Donald Trump hat nach Angaben der Associated Press (AP) einen Reporter der US-Nachrichtenagentur von der Berichterstattung über ein Event im Weißen Haus ausgeschlossen. Der Ausschluss sei mit der Weigerung von AP begründet worden, der Wortwahl des Weißen Hauses zu folgen, das den Golf von Mexiko in "Golf von Amerika" umbenannt hatte.

"Es ist alarmierend, dass die Trump-Administration AP für ihren unabhängigen Journalismus bestraft", heißt es in einem Statement von AP-Chefredakteurin Julie Pace. "Unseren Zugang zum Oval Office auf der Grundlage von Inhalten der AP-Sprache einzuschränken, beeinträchtigt nicht nur ernstlich den Zugang der Öffentlichkeit zu unabhängigen Nachrichten, sondern verletzt schlicht den ersten Verfassungszusatz", heißt es in dem Statement weiter.

Korrespondenten-Vereinigung stehe an der Seite der AP

Die Korrespondenten-Vereinigung des Weißen Hauses betonte in einer Stellungnahme: "Das Weiße Haus kann nicht diktieren, wie Nachrichtenmedien berichten, und es sollte auch nicht einzelne Journalisten bestrafen, weil es mit den Entscheidungen ihrer Vorgesetzten nicht einverstanden ist." Die Vereinigung stehe an der Seite der AP und rufe das Weiße Haus auf, seinen Kurs rasch zu korrigieren.

Die AP verfügt über einen Styleguide, in dem etwa Schreibweisen, eine bestimmte Wortwahl oder der Verzicht darauf sowie Berichterstattungsprinzipien niedergelegt sind, die weltweit von Nachrichtenmedien als Vorbild herangezogen werden.

Trump hat eine lange Tradition von Fehden mit Medienorganisationen und auch einzelnen Reportern. Während seiner ersten Amtszeit hatte er etwa dem CNN-Reporter im Weißen Haus, Jim Acosta, während einer Pressekonferenz das Mikrofon entziehen lassen, nachdem der Journalist mehrere kritische Nachfragen gestellt hatte.

Apple zieht nach

Nach Google folgt nun auch Apple in seiner Karten-App der von Donald Trump verfügten Umbenennung des Golfs von Mexiko in Golf von Amerika. Der neue Name wird zunächst nur Nutzern in den USA angezeigt, eine Anpassung in anderen Regionen soll aber folgen, wie Apple dem Finanzdienst Bloomberg mitteilte.

In Google Maps wird der Meerbusen für Nutzer in den USA nur als Golf von Amerika angezeigt, anderswo sind beide Bezeichnungen zu sehen. Wie Apple die Namensänderung außerhalb der USA umsetzen wird, blieb zunächst unklar. Am Dienstag wurde in der US-Version der App bereits die neue Bezeichnung angezeigt.

Trump hatte die Umbenennung kurz nach seinem Amtsantritt vor gut drei Wochen angeordnet. Der Name "Golf von Mexiko" ist seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich. Das Gewässer grenzt nicht nur an die US-Bundesstaaten Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida, sondern auch an Mexiko und Kuba. Trumps Erlass zufolge gilt die Namensänderung für das Gebiet bis zu den Seegrenzen von Mexiko und Kuba.

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