Vier Mal Präsident
Immerhin war ja auch Franklin D. Roosevelt vier Mal hintereinander zum amerikanischen Präsidenten gewählt worden. Im Sommer 1940 hatte sich der damals 58-Jährige Demokrat, der bereits am Ende seiner zweiten Amtszeit stand, unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs ein drittes Mal als Kandidat aufstellen lassen - und wurde gewählt.
Seine Anhänger begründeten den Bruch der bisherigen Tradition mit der besonderen Situation durch den Krieg.
Vier Jahre später, 1944, während sich die USA an zwei Weltkriegsfronten im Kriegszustand befanden, wurde Roosevelt mit Harry S. Truman als Vizepräsidentschaftskandidaten für eine vierte Amtsperiode zum Präsidenten gewählt. Er starb am 12. April 1945, knapp drei Monate nach der vierten Amtseinführung und kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges.
Republikaner setzten es durch
Aber es war FDS und dessen viermalige Amtszeit, die danach alle politischen Seiten dazu bewog, eine Stoppschaltung einzuziehen: Daher wurde der 22. Zusatz zur Verfassung der Vereinigten Staaten 1947 durch den Kongress, der damals von den Republikanern kontrolliert wurde, eingeführt. Und seither galt strikt: Kein US-Präsident darf eine dritte Amtszeit ausüben.
Wie also könnte Donald Trump nun vorgehen? So etwa lässt sogar der 22. Zusatzartikel der US-Verfassung Interpretationsspielraum zu - wenn auch umstrittenen - wenn auch noch der 12. Zusatzartikel der Verfassung auch in Betracht gezogen wird. Der stammt zwar aus dem Jahr 1804, ist aber nach wie vor gültig:
Der Reserve-Vizepräsident
Demnach könnte Trump bei den nächsten Wahlen 2028 als Vizepräsident zurück ins Weiße Haus kehren. Das republikanische Ticket müsste aber zunächst von einem anderen Spitzenkandidaten angeführt werden.
Dieser - gewählte Präsident - würde dann zurücktreten, und Trump könnte zum dritten Mal im Oval Office Platz nehmen.
Der Haken dabei: Diese Finte wäre nicht nur rechtlich schwer umstritten. Zu bezweifeln wäre überdies, wer sich statt Trump in den Wahlkampf wirft und dem dann bereits 82-Jährigen freudig den Chefsessel überlässt.
Der schale Nebengeschmack bei dieser Lösung: Sie erinnert fatal an Wladimir Putin und Dimitri Medwedew in Russland:
Weil Putin, der damals bereits acht Jahre im Amt war, 2008 nicht wieder zur Präsidentenwahl antreten konnte, schickte er Medwedew an seiner Stelle ins Rennen. Dieser wurde von 2008 bis 2012 Präsident, während Putin Premierminister war. Dann wurde wieder getauscht, seither ist Putin wieder Präsident, er besserte die Verfassung in seinem Sine nach - und kann nun so lange Russlands Staatschef blieben, wie er will.
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