Obamas Erfolg
Das 2015 in Wien geschlossene Abkommen, der wohl größte außenpolitische Erfolg von US-Präsident Barack Obama, sollte die atomaren Ambitionen des Mullah-Regimes endgültig stoppen. Das treibt ja seit Jahrzehnten ein Programm zur Anreicherung von Uran voran, offiziell nur, um damit Atomkraftwerke zu betreiben. Westliche Geheimdienste aber, vor allem jener Israels, wollen zwingende Beweise haben, dass dahinter das Ziel steckt, Atombomben zu bauen oder zumindest alles dafür parat zu haben.
Unterirdische Anlage
Als dann Nachfolger Donald Trump das Abkommen aufkündigte, setzte das eine Eskalationsspirale in Gang. In Teheran schlägt der erzkonservative Präsident Ebrahim Raisi inzwischen eisenharte Töne an: Man werde sich nicht mit Gewalt und Druck seiner Rechte berauben lassen, also die Anreicherung von Uran. Die findet inzwischen hauptsächlich in der Anlage Fordow, unweit der Hauptstadt Teheran statt, 60 Meter unter der Erde und von Luftabwehr-Geschützbatterien bewacht.
Doch auch die USA bleiben unbeirrbar auf ihrem aggressiven Kurs gegenüber Teheran. Hatte es Joe Biden bei vielen anderen Themen sehr eilig, Entscheidungen von Vorgänger Trump aufzukündigen, blieb er in Sachen Iran stur auf dessen Linie. Die Sanktionen gegen das Mullah-Regime wurden nur noch weiter verschärft. Dass man dort auch noch Russland großzügig mit Drohnen für dessen Krieg in der Ukraine versorgte, trug zur politischen Eiszeit bei.
Die Iraner sind enttäuscht, dass die USA die Sanktionen nie wirklich gelockert haben und etwa weiterhin iranisches Vermögen im Ausland blockieren. Das Abkommen von 2015, so meint der iranische Journalist Mostafa Khoscheshm gegenüber dem TV-Sender Al Jazeera, habe nie das gebracht, was Teheran erwartet habe: „Die USA wollen die Sanktionen mit allen Mitteln beibehalten.“
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