UNO: Erster Hilfskonvoi seit drei Monaten in Tigray eingetroffen

UNO: Erster Hilfskonvoi seit drei Monaten in Tigray eingetroffen
Äthiopische Regierung und Rebellen warfen sich gegenseitig Blockade vor. In der äthiopischen Krisen-Region Tigray ist am Freitag der erste Hilfskonvoi seit drei Monaten eingetroffen.

13 Lastwagen seien "sicher" in der Regionalhauptstadt Mekele angekommen, teilte das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen auf Twitter mit. Die Lieferung umfasst nach UN-Angaben mehr als 500 Tonnen Lebensmittel für die Menschen in Tigray, die "am Rande des Verhungerns" stünden.

Ende der Kampfhandlungen

Die äthiopische Regierung und die in Tigray regierende Rebellengruppe TPLF hatten vergangene Woche nach rund 17 Monaten militärischen Konflikts eine Einstellung der Kampfhandlungen verkündet. Allerdings stellten beide Seiten Forderungen auf. Addis Abeba verlangte von der TPFL, sich aus Gebieten in den Nachbarregionen zurückzuziehen.

Die Rebellen forderten wiederum "konkrete Maßnahmen" für humanitäre Hilfe und deren Abkopplung von politischen Streitfragen. Beide Seiten bezichtigten sich gegenseitig, notwendige Hilfslieferungen zu blockieren.

Die humanitäre Lage in der nördlichen Region Tigray ist nach UN-Angaben katastrophal. Millionen Menschen sind auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen, doch seit Dezember hatten keine humanitären Hilfslieferungen die Region erreicht. Hunderttausende sind vom Hunger bedroht.

Konflikt ausgeweitet

Der bewaffnete Konflikt hatte im November 2020 mit einer Offensive der äthiopischen Streitkräfte begonnen, nachdem die in Tigray regierende TPLF die Autorität der Zentralregierung immer wieder infrage gestellt hatte. Die TPLF verlor zunächst größtenteils die Kontrolle über die Region, bevor sie die äthiopischen Truppen zurückschlug. Anschließend weitete sich der Konflikt auch auf Tigrays Nachbarregionen Amhara und Afar aus.

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