Äthiopien bestätigt Militäroffensive gegen Rebellen in Tigray

Die Region Tigray in Äthiopien ist schwer umkämpft
Es kommt beim Kampf gegen die Rebellen zu schweren Kämpfen mit Artillerie, Drohnen und Kampfflugzeugen.

Die äthiopische Armee hat Berichte über eine neue Militäroffensive gegen Rebellen der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) bestätigt. Seit Anfang der Woche habe es schwere Kämpfe zwischen Sicherheitskräften der Zentralregierung und Rebellen in Tigray gegeben, gab das Verteidigungsministerium am Donnerstagabend bekannt. "Der Feind" habe schwere Verluste erlitten. Bereits Anfang der Woche hatte die TPLF von Angriffen mit Artillerie, Drohnen und Kampfflugzeugen berichtet.

Der Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed hatte im November eine Militäroffensive gegen die TPLF begonnen, die bis dahin dort an der Macht war. Die TPLF dominierte Äthiopien gut 25 Jahre lang, bis Abiy 2018 an die Macht kam und sie verdrängte. Viele Menschen in Tigray fühlen sich von der Zentralregierung nicht vertreten und fordern mehr Autonomie. Seit Anfang August hat sich der Konflikt auf die Nachbarregionen Afar und Amhara ausgeweitet.

Die Auseinandersetzungen haben zu einer schweren humanitären Krise im Norden des Landes geführt. Die Versorgung der Notleidenden vor allem in Tigray ist stark eingeschränkt, Hilfsorganisationen werfen der Zentralregierung eine Blockade der Krisenregion vor. Nach Angaben des UNO-Nothilfebüros (OCHA) ist die Auslieferung lebensrettender Medikamente und Impfstoffe gegen Polio und Masern nach Tigray nicht möglich. Auch die Versorgung von mehr als 5,2 Millionen Menschen mit Lebensmitteln und Wasser soll nach UN-Angaben unzureichend sein.

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