Ungarn, das "Reisebüro für Spione“

Ungarn, das "Reisebüro für Spione“
Viktor Orbán erleichtert Russen und Belarussen die Einreise in den Schengenraum – und wird so zum Einfallstor für Spione, warnt man in Brüssel und Wien.

Budapest und Moskau, das ist eine alte Liebe. In der ungarischen Hauptstadt hatten es russische Spione nie besonders schwer, manche kamen sogar gewissermaßen auf Einladung. 2019 verlegte etwa die Moskauer International Investment Bank (IIB) ihren Hauptsitz nach Ungarn, den Angestellten verlieh die Regierung Orbán kurzerhand die Immunität. Für Geheimdienste eindeutig ein Türöffner für Spione – die operieren sehr oft unter dem Deckmantel der Diplomatie.

Ende 2023 musste die IIB schließen, unter dem Druck der Sanktionen wegen Putins Krieg. Jetzt, nur ein paar Monate später, hat Viktor Orbán die Tür nach Moskau wieder weit aufgestoßen: Kurz nachdem er zum Ärger Brüssels zu Putin nach Moskau geflogen war, um mit dem Kremlchef seine Ideen zur Beendigung des Krieges zu besprechen, erleichterte seine Regierung die Visabedingungen für Russen und Belarussen massiv. Sie können künftig per Fast-Track nach Ungarn, komplett ohne Sicherheitschecks oder andere Einschränkungen.

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