Ungarn: Orbáns Coronavirus-Kampagne gegen Budapest

New Budapest Mayor Gergely Karacsony holds a news conference in Budapest
Bürgermeister Karácsony ist ein Kritiker des Premiers. Werden ihm deshalb jetzt die Corona-Fälle in einem Altersheim zur Last gelegt?

"Das Risiko, dass sich das Virus in geschlossenen Räumen verbreitet, ist sehr hoch, vor allem in Altersheimen." Cecília Müller sagt auf der Pressekonferenz der Corona-Arbeitsgruppe der Orbán-Regierung einen scheinbar logischen und bekannten Satz. Doch dieser führt direkt in den Spin des Premierministers. "Jeder ist verpflichtet, die Regeln zu befolgen", schießt die Chefin der Gesundheitsbehörde an der Seite von Viktor Orbán nach und impliziert damit, dass es die Mitarbeiter jenes Altersheimes, das an diesem Tag im Fokus der Pressekonferenz steht, nicht tun.

Es geht um ein Seniorenheim in Budapest, in dem Tests nachgewiesen haben, dass mehr als 100 Bewohner mit dem Coronavirus infiziert sind. Das hatte der Budapester Bürgermeister Gergely Karácsony vor einer Woche bekannt gegeben. Zwar hatte dort niemand Symptome, doch die Stadt Budapest hat auf eigene Kosten Tests durchgeführt. Mittlerweile sind in dem Heim fünf Menschen gestorben.

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