Ukrainische Truppen nahmen mindestens ein Dorf ein, Moskau: "Abgewehrt"

Ukrainische Truppen nahmen mindestens ein Dorf ein, Moskau: "Abgewehrt"
Lange angekündigter Angriff offenbar gestartet, ukrainische Streitkräfte sprechen von vier eroberten Dörfern.

Russland hat laut eigenen Angaben eine ukrainische Offensive in den besetzten Gebieten Cherson und Mykolajiw im Süden des Landes abgewehrt. Die Angriffe hätten an drei Stellen stattgefunden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Andere russische Quellen berichteten allerdings davon, dass die ukrainischen Truppen den Ort Suchi Stawok eingenommen und dort einen Brückenkopf errichtet hätten. Insgesamt seien sie vier Kilometer tief eingebrochen. Die Ortschaft liegt 45 Kilometer vom Dnepr entfernt, jenem Fluss, über den der ukrainische Generalstab die russischen Truppen treiben will.

Er erwähnte in seinem Bericht für Montagabend keine eigene Offensive in der Region. Ukrainische Behörden forderten die Bevölkerung aber auf, die russisch besetzten Gebieten möglichst zu verlassen. Wer dies nicht könne, solle einen Vorrat an Lebensmitteln und Wasser anlegen und sichere Gebäude aufsuchen. Gleichzeitig sprach ein Militär gegenüber CNN von vier rückeroberten Dörfern und drei Front-Durchbrüchen. "Unser Ziel ist Cherson", sagte er.

Das flache Steppen-Gelände zwischen der aktuellen Front und dem Fluss ist ein Vorteil für die russische Artillerie, die seit Monaten täglich den gesamten Frontabschnitt bombardiert. Zuletzt waren es zwischen Mykolajiw und Cherson die russischen Streitkräfte gewesen, die Geländegewinne verzeichneten.

Allerdings benötigt die Ukraine einen militärischen Erfolg, will sie weiter Waffenlieferungen aus dem Westen erhalten.

Westliche Militärbeobachter vermuteten einen geplanten ukrainischen Vorstoß auf Nowa Kachowka. Über den dortigen Staudamm des Dnipro läuft eine wichtige Straße zur Versorgung der russischen Truppen auf dem rechten Ufer. Die ukrainische Armee beschoss die Straße schon in den vergangenen Tagen aus der Ferne.

Noch vor wenigen Wochen hatte Kiew eingeräumt, dass man eigentlich nicht genug Kapazitäten dafür habe und die Offensive erst im Frühling 2023 starten könne.

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