„Ich kann nicht vor das Mikrofon springen und ihn wegdrücken“, sagte Fauci dem Wissenschaftsmagazin Science. In der New York Times betonte der Mediziner: „Ich will nicht als harter Kerl auftreten, der sich dem Präsidenten entgegenstellt. Ich will nur, dass die Fakten stimmen. Und anstatt zu sagen: ,Sie liegen falsch', muss man nur ständig darüber sprechen, was die Daten und die Beweise sind.“
Unumstrittener Experte
Die große Kompetenz des Mediziners aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn steht außer Frage. Seit 1984 leitet er das Institut für Allergien und Infektionskrankheiten, verdiente sich große Anerkennung im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids und später gegen das Zika-Virus und Ebola.
2008 wurde Fauci mit der US-Freiheitsmedaille geehrt, einer der höchsten zivilen Auszeichnungen in den USA. Der Kampf gegen das Coronavirus fordert ihm nun alles ab. In der New York Times berichtete der 79-Jährige, er habe inmitten der Krise mehrere Nächte in Folge nicht mehr als drei Stunden Schlaf bekommen.
Aber zurück zu den Fauci-Donuts: „Ursprünglich haben wir gedacht, dass wir ein paar hundert Stück davon verkaufen werden. Aber mittlerweile haben wir schon 57.000 Stück verkauft. Und heute haben wir sogar landesweit Donuts verschickt“, freut sich Nick Semeraro, Eigentümer von Donuts Delite in Rochester, NY. „Vor rund zwei Wochen wollten wir schon zusperren und alle Mitarbeiter entlassen. Aber nachdem die Fauci-Donuts über Nacht voll eingeschlagen haben, können wir jetzt rund 50 Mitarbeiter weiter beschäftigen.“
Hausgemachte Donuts mit Vanille-Füllung, Fauci auf essbarem Papier und etwas Patriotismus in Form von bunten Streuseln in den Nationalfarben on top. Allein am ersten Tag wurden 5.000 davon verkauft. „Fauci hat die Donuts schon probiert und mag sie. Einer seiner Kollegen hat ihm welche mitgebracht. Wir haben das gemacht, weil wir ihm Tribut zollen wollen. Er ist die Ruhe im Sturm und hat eine beruhigende Stimme. Das ist genau das, was wir jetzt brauchen. Intelligenz und nach Antworten suchen. Er hat unter sechs Präsidenten gearbeitet. Jetzt bekommt er die Anerkennung, die er verdient. Und, wir regen damit die Nachbarschaft zur Diskussion an.“
Nicht nur dort, sondern auch auf Long Island wird Fauci verehrt. Die kultige Peter’s Clam Bar gibt es schon seit 80 Jahren, die Linguini mit weißer Muschelsoße für 13,95 sind ein Klassiker. Zu Ehren von Amerikas berühmtesten Immunologen, wurden die Linguini auf Dr. Fauci umgetauft. Seither verkauft das Restaurant um zwei Drittel mehr von diesem Gericht. Selbstverständlich nur zum Mitnehmen und mit rund zwei Meter Abstand, so wie es der Mediziner der Nation empfiehlt.
Der befördert auch das Modegeschäft: Es gibt Dr.-Fauci-Socken, T-Shirts und Mützen. Wer will, kann sich von einer Fauci-Kerze erleuchten lassen oder einem Fanclub beitreten.
Auch die Bobblehead Hall of Fame und Museum ehrt ihn mit einem eigenen „Bobblehead“. Eine Figur mit übergroßem, wackelndem Kopf. Die Sammlerfiguren sind normalerweise Präsidenten, Rockstars und Spitzenathleten vorbehalten. 25 Dollar kostet ein Stück. Chef Phil Sklar spendet von den Einnahmen jeweils fünf Dollar für Gesichtsmasken im Rahmen der „100 Million Mask Challenge“ der American Hospital Association. Auf diese Weise hat er schon 130.000 Dollar in kurzer Zeit zusammen bekommen.
Auch Nick in Rochester will von seinem unerwarteten Fauci-Donut-Geschäft etwas zurückgeben und Gutes tun. Er hat für Ärzte und Krankenschwester einen eigenen Donut entworfen. Gratis, als Anerkennung für die tägliche Arbeit, die sie leisten.
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