Trump wehrt sich gegen Corona-Kritik: "Sollte keine Hexenjagd sein"

U.S. President Trump leads daily coronavirus response briefing at the White House in Washington
Seine Regierung habe den US-Staaten Beatmungsgeräte zur Verfügung gestellt und Krankenhausbetten aufgestockt.

US-Präsident Donald Trump hat in der Coronakrise erneut Gouverneure der Demokraten angegriffen und zugleich die Arbeit seiner eigenen Regierung gelobt. "Der Rest der Welt schaut auf uns, und sie respektieren, was wir getan haben", sagte der Republikaner am Samstagabend (Ortszeit) bei seiner täglichen Pressekonferenz im Weißen Haus.

"Ich weiß, dass niemand anderes hätte tun können, was wir getan haben." Seine Regierung habe den US-Staaten Beatmungsgeräte zur Verfügung gestellt und Krankenhausbetten aufgestockt. Es gebe zudem ausreichend Testkapazitäten, die die Gouverneure nur nicht nutzten.

Mehrere Gouverneure sowohl der Republikaner als auch der Demokraten beklagen weiterhin einen Mangel an flächendeckenden Tests, die Voraussetzung für die von Trump angestrebte schrittweise Wiedereröffnung der Wirtschaft sind. So sagte etwa der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, am Samstag: "Testen wird weiterhin ein Thema sein." DeSantis ist ein loyaler Anhänger Trumps.

Trump verglich die Kritik an seiner Regierung in der Krise mit den Russland-Ermittlungen der Bundespolizei FBI, bei denen es darum ging, ob sein Wahlkampfteam Geheimabsprachen mit Russland getroffen hatte. Die Ermittler fanden in ihrem im vergangenen Jahr vorgestellten Bericht keine Beweise dafür. "Das sollte keine parteiische Hexenjagd wie die Russland-Hexenjagd sein", sagte Trump am Samstagabend.

Trump wehrte sich gegen Kritik, dass er Proteste gegen Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in demokratisch regierten US-Staaten angeheizt habe. "Einige haben es völlig übertrieben", sagte Trump mit Blick auf die Gouverneure. Am Freitag hatte Trump auf Twitter in Großbuchstaben "Befreit Michigan!", "Befreit Minnesota!" und "Befreit Virginia!" geschrieben. Am Samstag kam es in mehreren Staaten erneut zu Demonstrationen gegen die Schutzmaßnahmen.

So wurde am Samstag etwa in Marylands Hauptstadt Annapolis mit einem Autokonvoi protestiert. Der Staat wird vom republikanischen Gouverneur Larry Hogan regiert, der eine Lockerung der Maßnahmen angesichts steigender Infektionszahlen ablehnt - was den Richtlinien des Weißen Hauses entspricht. Der Demonstrant Charles Rex sagte dem Sender Fox News: "Das ist absolut lächerlich. Menschen müssen zur Arbeit zurückkehren." Die Demonstrantin Janet Baker sagte: "Ich will, dass die Verfassung wieder geschützt und geehrt wird."

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