Trump spricht zu Amerikanern - vor gefälschtem Hintergrund?

Trump spricht zu Amerikanern - vor gefälschtem Hintergrund?
Der Präsident will den Wählern offenbar den Eindruck vermitteln, gesund und fit zu sein. Doch das Haus verlassen kann er anscheinend nicht.

"To my favorite people in the world" steht über dem Video, das Trump vor wenigen Augenblicken auf Twitter veröffentlicht hat. An seine "Lieblingsmenschen" richtet er sich - nur wenige Tage nach Bekanntwerden seiner Covid-19-Infektion.

"Auch ich bin ein älterer Herr", sagt Trump, wild gestikulierend. "Ich weiß, es weiß niemand", scherzt er mit ernster Miene. "Sagt es ihnen nicht."

Die Message bleibt dieselbe wie in den vergangenen Tagen: Vor Corona müsse man sich nicht fürchten, Amerika sei auf dem schnellsten Weg, ein Heilmittel zu finden. Trump selbst habe so "hervorragende" Medikamente erhalten, dass er "auf der Stelle das Spital verlassen" wollte. "Ihr sollt dieselbe Medizin kriegen", verspricht der Präsident - und zwar "gratis" und "bald", die Behandlung sei "stark" und "völlig sicher".

Spott für Video

Doch der Elan und der Optimismus, die Trump mit dem Video versprühen wollte, gingen an diesem Donnerstag unter. Vielmehr machten sich User auf Twitter über den Hintergrund in dem Clip lustig.

Denn während der Commander in Chief den Eindruck erwecken wollte, auf dem Rasen vor dem Weißen Haus zu stehen, scheinen ihm seine Kritiker auf die Schliche gekommen sein: Trump stehe irgendwo anders, aber sicher nicht dort, wo er zu stehen scheint, so der Tenor.

Bäume in Dauerschleife

Erkennen soll man das am rechten oberen Rand des Bildausschnitts. Die sich bewegenden Bäume - wollen User entdeckt haben - wiederholen ihre Bewegungen alle drei Sekunden.

Ist er wirklich fit?

Es ist nicht das erste Mal, dass allgemein an den Erklärungen des Präsidenten zu seinem Gesundheitszustand nach seiner Corona-Infektion gezweifelt wird. Die Fotos, die Trumps Team am Wochenende aus dem Militärkrankenhaus Walter Reed sendete, die den Präsidenten angeblich bei der Arbeit zeigen sollen, bezeichnen User etwa als "wirklich schlechte Photoshop-Arbeit" oder "zumindest montiert".

Die Zweifel am Gesundheitszustand des US-Präsidenten bleiben - und werden scheinbar stärker, je mehr er betont, wie gut es ihm geht. Und Infektiologe Christoph Wenisch warnt gegenüber dem KURIER außerdem vor einer absehbaren Verschlechterung seines Zustands: „Zwischen Tag 7 und 14 ab Symptombeginn ist es kritisch. Dort ist Trump aber noch nicht.“ Die kommende Woche könnte mehr Aufschluss geben.

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