Umjubelte Auftritte vor eingeschworenen Anhängern, wilde Attacken gegen Biden und frisches Geld in der Wahlkampfkasse – Trump träumt wieder vom Weißen Haus.
Gerichtsurteile, gescheiterte Klagen, Widerspruch führender Vertreter der eigenen Partei: Donald Trump und seine Anhänger kümmert all das wenig. Die Präsidentschaftswahl 2020 bleibt in ihren Augen eine Fälschung.
Wenn der Ex-Präsident auf der Bühne steht – und das tut er dieser Tage wieder gerne – lässt er seine Anhänger minutenlang "Trump hat gewonnen" skandieren und lässt sich lustvoll über all die Betrügereien aus, die ihn den Sieg gekostet hätten.
Zurück ins Weiße Haus
Donald Trump, inzwischen 75, ist wieder an seinem Lieblingsplatz, auf der Bühne vor seinen Anhängern. Und dort lässt er deutliche Hinweise auf seinen großen Plan fallen: die Präsidentschaftswahlen 2024. In Iowa, dem Bundesstaat, in dem die Vorwahlen jedes Präsidentschaftswahlkampfs stattfinden, hat Trump vor wenigen Tagen wieder sehr laut über eine neuerliche Kandidatur nachgedacht.
Der Republikaner verspürt Rückenwind. Dass Nachfolger Joe Biden mit all seinen Plänen derzeit im Kongress in Washington festhängt, gibt ihm die Chance, auch politisch wieder zum Angriff überzugehen. Bidens Vorhaben wie das Sozial- und Klimapaket, sei "eine finstere Kombination aus Arbeitsplatzabbau, Steuererhöhungen und erwachtem Faschismus, die unsere Nation zerstören wird."
Auch die eigene Partei kommt nicht gut weg, zumindest jene Vertreter, die Biden und den Demokraten eine politische Atempause gönnen. Die zuletzt verlängerte Stundung der Staatsschulden – wenn auch nur für drei Monate – die man dem Präsidenten im Kongress zugestanden hat, um eine Staatspleite zu verhindern: Laut Trump gibt das "den Demokraten nur Zeit, um herauszufinden, wie sie uns verarschen können."
Finanziell läuft der Trump-Wahlkampf-Motor bereits ziemlich rund: "Rettet Amerika" ist nicht nur das aktuell plakatierte Motto seiner Auftritte, sondern auch der Name seines Fonds, in dem sich die Großspender bereits tummeln. Diese sogenannte "Super Pac" gilt für politische Beobachter nur als Vehikel für einen möglichen Wahlkampf.
Auch als Geschäftsmann ist Trump dabei, seine ramponierten Bilanzen wieder zu ordnen. Das verlustreiche Trump-Luxushotel in Washington, das während der Pandemie zweistellige Millionensummen verschlang, soll einen Käufer gefunden haben. Allerdings droht bald die Veröffentlichung der immer noch lückenhaften Steuererklärungen des selbst ernannten Milliardärs.
Nicht ohne Grund schickt Trump ganze Anwaltsbrigaden aus, um das zu verhindern.
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