Thanksgiving als "Fest für das Virus": Die Lehren für Weihnachten

Thanksgiving als "Fest für das Virus": Die Lehren für Weihnachten
Das Familienwochenende in den USA wurde in einigen Regionen zum „Corona-Tornado“ - obwohl viele sich an die Regeln hielten.

Kein Hurrikan, immerhin, attestiert die New York Times. Aber ein „Tornado, der sich die Gegenden aussucht, in denen er wütet“: In den USA wurden nach dem traditionellen Thanksgiving-Wochenende teils massiv erhöhte Fallzahlen registriert. Obwohl viele Amerikaner zu Hause blieben und nicht zu ihren Verwandten reisten, war Thanksgiving in einigen Regionen leider eher ein Fest für das Virus.

Was lehrt uns das für die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage?

Einiges. Gut beobachten konnte man das in Kalifornien, und da vor allem in Los Angeles. Die Fallzahlen dort stiegen in den letzten Tagen unaufhörlich, alle zwei Stunden wurde ein Todesfall registriert. Epidemiologen aus dem Gebiet machten dafür laut New York Times jedenfalls unvorsichtige Familien verantwortlich, die sich nicht an die Vorgaben gehalten und große Familienfeste organisiert hätten.

"Wie Öl ins Feuer gießen"

In den vier hauptbetroffenen Counties Riverside, Los Angeles, Orange, Santa Barbara stiegen die Fallzahlen jedenfalls in den vergangenen drei Wochen seit Thanksgiving um 156 Prozentpunkte; die Hospitalisierungen um 108. „Wir hatten überall diese kleinen Brände im County, und dann kam jemand zu Thanksgiving und kippte Öl ins Feuer – so fühlt es sich jedenfalls an“, sagte Wendy Hetherington, Chefin der Epidemiologie-Abteilung im Riverside County. Dort wird eine aus fünf Personen derzeit positiv getestet.

Die Datenlage stimmt Experten bezüglich der Weihnachtsfeiertage betrübt. Denn das Thanksgiving-Wochenende ist deutlich kürzer als der Zeitraum zwischen Weihnachten und Silvester, man trifft noch mehr Menschen – und die Leute, die zu Thanksgiving zu Hause geblieben sind, werden das zu Weihnachten möglicherweise nicht tun.

Thanksgiving als "Fest für das Virus": Die Lehren für Weihnachten

Allerdings: Auch Experten sind sich nicht sicher, warum in einigen US-Regionen die Fallzahlen deutlicher stiegen als in anderen. In einigen Landesteilen gingen die Neuinfektionen sogar nach unten. Dies könnte damit zusammenhängen, dass die Menschen sich je nach Landesteil generell anders verhalten – in einigen Regionen sind große Familienfeste Tradition, in anderen eher kleinere Zusammenkünfte.

40 Personen bei Feier

In puncto Kontakthäufigkeit über Thanksgiving sieht man das gut: 93 Prozent der Amerikaner hielten sich an die Vorgaben und reduzierten ihre Treffen. Allerdings: Im Nordosten des Landes traf man sich mit deutlich weniger Menschen; am unachtsamsten war man im Süden, so die NYT.

In Santa Barbara etwa, wo zuletzt landesweit der massivste Anstieg verzeichnet wurde, kamen laut Contact Tracern bis zu 40 Personen bei Festen zusammen.

 

 

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