Terrormiliz Boko Haram droht Donald Trump

Terrormiliz Boko Haram droht Donald Trump
Der Anführer der Terrormiliz Boko Haram veröffentlichte eine Audiobotschaft, in der der neugewählte US-Präsident erwähnt wird.

Der Anführer der nigerianischen Extremistengruppe Boko Haram hat auf die Wahl von Donald Trump zum künftigen US-Präsidenten mit einer Warnung an den Westen reagiert. "Lasst euch nicht von Leuten wie Donald Trump oder der Militärkoalition täuschen, die unsere Brüder im Irak, in Syrien, in Afghanistan und anderswo bekämpfen", sagte Abubakar Shekau in einer Audiobotschaft an seine Anhänger.

"Wir sind mit Obama fertig, jetzt fangen wir mit Trump an."

"Für uns hat der Krieg gerade erst begonnen", so Shekau. Die rund einstündige Botschaft des Extremisten wurde am späten Sonntagabend im Internetportal YouTube veröffentlicht. Darin nimmt Shekau auch Bezug auf den scheidenden US-Präsidenten Barack Obama: "Wir sind mit Obama fertig, jetzt fangen wir mit Trump an", sagt der Anführer von Boko Haram. "Wir sind weiterhin von unserem Glauben überzeugt und wir werden nicht aufhören."

Kampf um islamischen Gottesstaat

Boko Haram kämpft seit mehreren Jahren im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für einen islamischen Gottesstaat. In dem Konflikt wurden schon mehr als 20.000 Menschen getötet und 2,6 Millionen weitere zur Flucht gezwungen.

Im vergangenen Jahr hatte Boko Haram der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) die Treue geschworen, die derzeit im Irak und in Syrien von einer internationalen Militärallianz bekämpft wird. Daraufhin entbrannte in der nigerianischen Extremistengruppe ein Führungsstreit.

Mädchen aus Chibok

Im April 2014 verschleppte die Terrororganisation insgesamt 276 Mädchen aus der Stadt Chibok. 57 der Mädchen gelang wenige Stunden später die Flucht, zwei Mädchen gelangten im Mai in Freiheit. Im Oktober ließ Boko Haram nach Verhandlungen mit der nigerianischen Regierung 21 Mädchen frei. 195 Mädchen befinden sich nun noch in der Gewalt der Islamisten. Sie werden vermutlich von verschiedenen Untergruppen festgehalten. Derzeit laufen Verhandlungen über die Freilassung von 83 der Mädchen.

Terrormiliz Boko Haram droht Donald Trump

Die Massenentführung von Chibok hatte international eine Welle der Solidarität mit den Mädchen ausgelöst, im Kurzbotschaftendienst Twitter verbreitete sich der Hashtag #Bringbackourgirls. In Nigeria warfen viele Menschen der damaligen Regierung Untätigkeit im Kampf gegen Boko Haram vor. Im Mai 2015 gewann Muhammadu Buhari, der im Wahlkampf die Befreiung der Mädchen versprach, die Präsidentschaftswahl und verstärkte den Kampf gegen Boko Haram.

Kommentare