Was die Abhör-Affäre für die Taurus-Lieferungen an die Ukraine bedeutet

Was die Abhör-Affäre für die Taurus-Lieferungen an die Ukraine bedeutet
Der Imageschaden der deutschen Regierung sowie der Bundeswehr ist nach der vergangenen Woche beträchtlich.

Es war der Abschluss einer bitteren Woche für die deutsche Sicherheitspolitik: Starke Differenzen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Bezug auf die Unterstützung der Ukraine, erzürnte Briten über den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz - er hatte die Debatte über die Taurus-Lieferung für beendet erklärt und argumentiert: „Was an Zielsteuerung und an Begleitung der Zielsteuerung vonseiten der Briten und Franzosen gemacht wird, kann in Deutschland nicht gemacht werden.“ 

Auf Reaper-Drohne gefeuert

Für London ein „ein eklatanter Missbrauch von Geheimdienstinformationen“ – schließlich war aus seinem Statement abzuleiten, dass sich britische Soldaten in der Ukraine befänden. Dazu kam, dass die Fregatte „Hessen“ im Roten Meer irrtümlich auf eine US-Reaper-Drohne feuerte – und sie dennoch nicht traf. Damit nicht genug veröffentlichten russische Medien am Freitag den Mitschnitt eines Gesprächs zwischen dem deutschen Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz, seinem Abteilungsleiter Ausbildung Brigadegeneral Frank Gräfe und zwei weiteren Stabsoffizieren. 

Der Inhalt des vertraulichen Gesprächs, das Mitte Februar geführt wurde: Ausgerechnet die Lieferung und der theoretisch mögliche Einsatz der Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine – und ob die Ukrainer die Zieldatenprogrammierung selbst vornehmen könnten. Ergebnis: Sie könnten. Dies steht im krassen Gegensatz zur Erklärung des deutschen Kanzlers, dass deutsche Soldaten dafür notwendig wären.

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