USA

Das Duell Trump gegen Clinton rückt näher

Wird Donald Trump triumphieren?
Supertuesday bei den US-Vorwahlen: Alles deutet auf einen Triumpf für Trump hin.

"Ich hätte Donald Trump schon vor vier Jahren gewählt, wenn er 2012 angetreten wäre. Aber als er damals kurz überlegte, haben alle nur gelacht." Jetzt lacht Bill, ein eingefleischter Anhänger des New Yorker Bautycoons. Und sobald alle Endergebnisse des Supertuesdays feststehen, so meint der texanische Pensionist, werde er noch viel mehr lachen.

Denn schon vorab deutet an diesem wichtigen Wahltag auf dem Weg zur US-Präsidentschaft alles auf Richtung Triumpf für Trump hin. Für Bill und seine Frau Patty keine Überraschung: "Donald ist ein Geschäftsmann, er kann alles richten, wenn er will." An dessem rauen Umgangston, den Beleidigungen und Provokationen stößt sich der bestens aufgelegte Rentner nicht. "Ach was, diese übertriebene politische Korrektheit hat doch alles nur ruiniert. Wir brauchen jemanden, der Klartext spricht, und der Amerika wieder groß macht. Und das ist eben Donald Trump."

Wachsender Zulauf

In rund einem Dutzend amerikanischer Bundesstaaten finden am Dienstag die Vorwahlen zur Kür des republikanischen und demokratischen Präsidentschaftskandidaten statt (KURIER tickert die Ergebnisse morgen live ab sechs Uhr). Von Anfang an hat der 69-jährige Milliardär das republikanische Rennen mit seinem unorthodoxen Auftreten dominiert – so sehr, dass ihm nun nicht nur mehr und mehr Wähler zulaufen, sondern auch immer mehr Mitglieder des republikanischen Establishments. Dort scheint man sich angesichts des Durchmarsches von Donald Trump darauf einzustellen: Der streitlustige Businessman ist zwar ideologisch kein sattelfester Republikaner. Aber er könnte in der Lage sein, im November die Wahl gegen Hillary Clinton zu gewinnen.

Denn auf konservativer Seite geht man davon aus, dass Clintons einziger parteiinterner Herausforderer, Bernie Sanders, in spätestens zwei Wochen auf der Verliererstraße stehen wird. Schon am Supertuesday zeichnete sich ein starker Stimmengewinn für Hillary Clinton ab. Mitte März, wenn nochmals entscheidende Vorwahlen in wichtigen Bundesstaaten stattfinden, dürften die Würfel in Richtung der Ex-Außenministerin gefallen sein.

Druck von links

Leo Garcia, 18-jähriger Schüler aus Austin, Texas, schenkt die erste Wählerstimme seines Lebens Bernie Sanders. "Mir gefällt am besten seine Forderung, dass die Studiengebühren an den staatlichen Unis abgeschafft werden sollen", erzählt er dem KURIER. "Aber wichtig war auch, dass Sanders mit seinen linken Positionen auch Hillary Clinton wieder ein bisschen nach links gedrängt hat." Im Herbst aber, wenn es dann darum geht, wer als nächster Präsident ins Weiße Haus einziehen wird, werde er "natürlich Hillary" wählen.

Und wenn doch Donald Trump gewinnen würde? "Bloß nicht!", wehrt der Schüler hektisch ab, "Dann sind wird doch ganz schnell mit der ganzen Welt im Krieg, oder?"

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