„2020 leitete Felipe VI. mit dem Verzicht auf das zweifelhafte Erbe seines Vaters einen Reinigungsprozess im Königshaus ein“, sagt Morillas. Er habe seinen Vater auch von der Zuweisung aus Steuergeldern für die spanische Monarchie ausgeschlossen und mied gemeinsame Auftritte mit ihm. Im Sommer 2020 begab sich Juan Carlos I. wegen der vielen Gerüchte um seine Verbindung zu Corinna zu Sayn-Wittgenstein-Sayn und in der Schweiz geparkter Millionen Euro in die Arabischen Emirate ins Exil, aus dem er bisher nicht zurückgekehrt ist.
Seine jahrelange Wegbegleiterin hat unterdessen einen Feldzug gegen ihn begonnen, um nicht selbst vom Strudel der Ereignisse mitgerissen zu werden: Sayn-Wittgenstein-Sayn setzt dabei auch die Medien unter Druck, welche sie mit seinen Machenschaften in Verbindung bringen wollen, und führt in London eine gerichtliche Schlacht gegen den „emeritierten“ König.
Zu Hause konnte sich Juan Carlos I. der Justiz bisher entziehen, was dem kleineren republikanischen Koalitionspartner der Regierung, Podemos, übel aufstößt.
„Es ist eine gefährliche Situation, denn wir lieben unseren König nicht wirklich, er ist nur das geringere Übel“, erklärt der mit royalen Belangen befasste spanische Sicherheitsexperte Fernando Cocho die teilweise hitzige Debatte um die Monarchie in seinem Land. Die Angst vor einem erneuten Bürgerkrieg auf dem Weg zur Republik sei real.
Der Gründer von Transparency Internacional Spanien, Jesús Lizcano Álvarez, glaubt, dass Felipe VI. ohne Zweifel einiges zur Verbesserung des Images des Königshauses beigetragen hat, „aber viele finanzielle Details bleiben ungeklärt, wie die realen Kosten zum Erhalt der Monarchie, die jährlich laut Webseite mit 8,4 Mio. Euro beziffert werden. Sie liegen aber viel höher, weil darin zum Beispiel nicht die Sicherheitskräfte und der Transport der Königsfamilie enthalten sind“.
Stefanie Claudia Müller, Madrid
Kommentare