"Abschreckende Maßnahmen": Spaniens Kriegserklärung an die Raucher

"Abschreckende Maßnahmen": Spaniens Kriegserklärung an die Raucher
Neue "abschreckende Maßnahmen" sollen die Zahl der Raucher im Land verringern: Eine höhere Tabaksteuer, mehr rauchfreie Zonen und langweilige Verpackungen.

Die spanische Regierung will mit einer neuen Gesetzesinitiative gegen die nach wie vor hohe Zahl an Rauchern in der Bevölkerung vorgehen. In einem neuen "nationalen Plan zu Bekämpfung des Rauchens", den Gesundheitsministerin Monica Garcia am Freitag vorstellte, kündigte sie gleich eine ganze Reihe von "abschreckenden Maßnahmen" an, die in den nächsten drei Jahren umgesetzt werden sollen.

Ein Rauchverbot in privaten Räumen, etwa zu Hause oder im Auto, über das lange in den spanischen Medien gemunkelt worden war, findet sich zwar nicht im Papier wieder. Dafür aber einige andere Wege, den Tabakkonsum deutlich unattraktiver zu gestalten als bisher.

"Abschreckende Maßnahmen": Spaniens Kriegserklärung an die Raucher

Spaniens Gesundheitsministerin Monica Garcia verkündete den Plan am Freitag.

Rauchfreie Räume

In "bestimmten gemeinschaftlichen und sozialen Außenbereichen" soll das Rauchen von herkömmlichen Tabakprodukten und E-Zigaretten künftig verboten sein. Wann genau, ist noch nicht bekannt. In einer ersten Umstellungsphase spricht die Regierung nur die "Empfehlung" aus, in diesen Bereichen nicht zu rauchen, so Garcia.

Ebenfalls unklar ist, ob davon auch die Außenbereiche von Restaurants, Bars und Nachtklubs betroffen sein werden. Gastronomiebetriebe verfügen in Spanien über eine starke politische Lobby, schließlich gehen 13 Prozent des spanischen BIP auf den Freizeit- und Tourismussektor zurück.

Teurere und "langweiligere" Zigaretten

Der Plan sieht auch eine drastische Erhöhung der Tabaksteuer vor. Die ist zwar in den letzten 20 Jahren um mehr als 120 Prozent gestiegen, im europäischen Vergleich sind Zigaretten in Spanien aber im Vergleich zum Einkommen nach wie vor billig - eine Packung kostet im Schnitt 4,80 Euro.

Um Zigaretten für Jugendliche unattraktiver zu machen, sollen deren Verpackungen künftig einheitlich und "unattraktiv" gestaltet werden. Garcia sprach von einer "generischen oder neutralen Verpackung" in einer "langweiligen Farbe - etwa grau-grün". Der Markenname soll dabei stets klein und unscheinbar in der Schriftart "Arial" aufgedruckt sein, die Gesundheitswarnungen bleiben in ihrer aktuellen Größe erhalten.

Zur Langeweile beim Zigarettenkonsum soll auch beitragen, dass künftig alle Stoffe verboten werden sollen, die "Tabak und verwandten Erzeugnissen Geschmacksstoffe verleihen".

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