Selenskij wirft Russland Einsatz von Phosphorbomben vor

Selenskij wirft Russland Einsatz von Phosphorbomben vor
Selenskij wirft Moskau vor, Terrortaktiken gegen die Zivilbevölkerung einzusetzen. Eine unabhängige Bestätigung für einen Phosphorbomben-Einsatz gibt es bis dato nicht.

In seinem Videoauftritt vor dem Parlament in Estland sprach der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij davon, dass Russland Phosphorbomben einsetzt. Er wirft Moskau vor, Terrortaktiken gegen die Zivilbevölkerung einzusetzen. Das sei Terror gegen die Zivilbevölkerung, sagt Selenskij in seiner Video-Ansprache.

Eine unabhängige Bestätigung für einen Phosphorbomben-Einsatz gibt es bis dato nicht.

Das Kiewer Verteidigungsministerium untersuchte am Dienstag den Vorwurf einer Giftgasattacke. Am Montag hatten Soldaten aus Mariupol berichtet, sie und Zivilisten seien mit toxischen Substanzen angegriffen worden.

"Harte Antwort" im Falle eines Chemiewaffen-Einsatzes

"Ich konnte kaum atmen, fühlte mich schwindelig, meine Beine zitterten", berichtet ein Betroffener in einem Video von dem Angriff, der von einer Drohne ausgeführt worden sein soll; er sieht gezeichnet aus. "Es könnte Phosphormunition gewesen sein", sagte Hanna Maljar, stellvertretende Verteidigungsministerin. Phosphor ist keine Substanz, die als chemische Waffe klassifiziert ist, ihr Einsatz im Krieg ist darum auch nicht geächtet. Attacken damit verursachen allerdings schwerste Wunden – kommen sie wie in Mariupol bei Zivilisten zum Einsatz, gilt das als Kriegsverbrechen.

Die russische Agentur Interfax meldete umgehend, dass die Separatisten im Donbass – die zuvor den Einsatz chemischer Waffen propagiert hatten –  jegliche Verantwortung von sich wiesen. Die NATO hatte bereits vor einiger Zeit  eine "harte Antwort" im Fall des Einsatzes von Chemiewaffen angekündigt. Wie diese aussehen könnte, ist aber fraglich.

Selenskij forderte in seiner Ansprache zudem, Instrumente zu finden, die den Druck auf Russland erhöhen, und "Zwangsdeportation" von Ukrainern nach Russland zu beenden. Sanktionen gegen Russland müssten fortgeführt werden.

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