Schallenberg kritisiert Gerichtsentscheid zu Hagia Sophia

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP).
Die geplante Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee sei ein "weiterer Schritt der Türkei weg von Europa".

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat die Entscheidung des Obersten Verwaltungsgerichts der Türkei kritisiert, die Hagia Sophia in Istanbul wieder in eine Moschee umzuwandeln.

"Als Museum stand die Hagia Sophia Millionen Menschen aller Kulturen und Religionen offen. Die heutige Entscheidung, diesen Status aufzuheben, ist ein weiterer Schritt der Türkei weg von Europa, den wir zutiefst bedauern und nicht nachvollziehen können“, erklärte Schallenberg am Freitag in einer Aussendung.

Hagia Sophia war die größte christliche Kirche

Die Hagia Sophia in Istanbul

Das Urteil der türkischen Gerichtsbarkeit werfe zudem die ernste Fragen nach deren Unabhängigkeit auf, so der Außenminister. "Sich von der Offenheit eines historischen Bauwerkes für alle Religionen in einer derartigen Form zu verabschieden, sehen wir sehr kritisch", betonte Schallenberg.

Die Stellung der Hagia Sophia als ehemals größter Sakralbau der Welt, gehe weit über dessen architektonische Bedeutung hinaus. "Als essenzieller Bestandteil der UNESCO-Welterbestätte des historischen Istanbuls hat sie großen Symbolwert und versinnbildlicht die geschichtlichen Entwicklungen der Bosporusregion, der für die Symbiose orientalischer und europäischer Kultur steht", unterstrich der Außenminister.

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