In Russland droht Journalisten jetzt Haft - auch dem ORF

In Russland droht Journalisten jetzt Haft - auch dem ORF
Wer gegen Kreml-Zensur verstößt und das Wort „Krieg“ verwendet, dem drohen 15 Jahre Haft. Journalisten verlassen das Land.

Es trifft In- wie Ausländer: Die Zensur ist in Russland zurück, so wie es sie einst in der Sowjetunion gab. Auch dieser Teil des gefallenen Imperiums kehrte also in den Turbulenzen der vergangenen Woche wieder zurück. Da Machthaber Wladimir Putin nach der Lesart seiner eigenen Propaganda keinen Krieg in der Ukraine führt, darf man die Invasion auch nicht so benennen. Wer gegen diese Zensurvorgaben verstößt, dem drohen laut einem neuen Gesetz bis zu 15 Jahre Haft. Das gilt für Journalisten wie normale Bürger. Wer eine Anti-Kriegs-Demo initiiert, riskiert heftige Strafen.

Der ORF, dessen Korrespondenten rund um die Uhr aus Moskau berichten, ist auch betroffen, wie Russland-Berichterstatter Paul Krisai berichtete: „Ab morgen dürfen wir nicht mehr so berichten wie bisher. Wir dürfen den Krieg nicht mehr als solchen bezeichnen. Es ist bedenklich, wie schnell wir hier angelangt sind“, so Krisai im Ö1-Mittagsjournal.

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