"Hexenjagd" in Putins Armee: Wer die Wahrheit sagt, wird gefeuert

"Hexenjagd" in Putins Armee: Wer die Wahrheit sagt, wird gefeuert
Drei Wochen nach Prigoschins Meuterei sind die Risse größer als je zuvor. Armeeführung und Soldaten scheinen komplett entfremdet.

Bis vor Kurzem war Iwan Popow nur russischen Kriegsbloggern und westlichen Experten ein Begriff. Der Kommandeur der 58. russischen Armee, die um Saporischschja kämpft, gilt als besonders beliebt bei den Soldaten; er sei direkt und ehrlich, wird ihm nachgesagt.

Diese Ehrlichkeit ist ihm nun zum Verhängnis geworden – und sorgt für einen handfesten Skandal in den Reihen der russischen Armee. Weil Popow vor einigen Tagen der Armeeführung unmissverständlich klarmachen wollte, wie es an der Front zugeht, dass Material fehlt und seine Soldaten dringend Heimaturlaub brauchen, wurde er seines Postens enthoben – und selbst an die vorderste Front geschickt, heißt es in russischen Pro-Kriegs-Telegramkanälen.

Mehr lesen: Russen nutzen alte Panzer und Fahrzeuge als rollende Bomben

Nur: Popow war damit nicht mundtot zu machen. In einem Audiomitschnitt, der in sozialen Netzwerken kursiert, schimpft er jetzt in einer Weise über die Armeeführung, wie das bisher kein Mitglied der Streitkräfte öffentlich getan hat.

"Unsere Armee wurde nicht von den Ukrainern an der Front besiegt. Unsere Führung fiel uns in den Rücken. Sie enthauptete die Armee heimtückisch, und das in ihrem schwierigsten Moment“, sagt er da.

Kommentare