Russland hat zunehmend mit Terroristen im eigenen Land zu kämpfen

Russland hat zunehmend mit Terroristen im eigenen Land zu kämpfen
Brennende Züge, zerstörte Kampfjets, ermordete Propagandisten: In Russland häufen sich die mysteriöse Attentate – allein seit Jahresbeginn gab es 57. Wer steckt dahinter?

Sachar Prilepin entkam dem Tod nur mit viel Glück. Sein weißer Audi lag ausgebrannt auf dem Dach, auf der Straße klaffte ein Krater, sein Bodyguard am Nebensitz – tot.

Prilepin, einer der bekanntesten Schriftsteller Russlands und auch glühender Befürworter von Putins Krieg, war da gerade von der Front in der Ukraine zurückgekehrt. Zwei Panzerbomben hatten sein Auto explodieren lassen, sagten die Behörden später – in Nischnij Nowgorod, in der vermeintlich sicheren Heimat.

Keine Einzelfälle

Die Attacke auf Prilepin Anfang Mai war kein Einzelfall. Letzten Sommer war es Darja Dugina, eine prominente TV-Kommentatorin, die per Sprengsatz getötet wurde, im April Wladlen Tatarskij, ein bekannter Kriegsblogger. Anfang Mai setzten zwei Drohnen das Kreml-Dach in Brand, dazu kommen im ganzen Land Anschläge auf FSB-Büros, Gaspipelines, Einberufungsbehörden, Armeeanlagen und Bahnhöfe.

57 solcher Attacken zählte das Oppositionsmedium Wjorstka seit Jahresbeginn, ein Viertel davon allein seit Anfang Mai. Das ist eine massive Zunahme: Im ganzen Jahr 2022 gab es 21 Anschläge, im Jahr davor einen. Was passiert da gerade in Russland? Und wer steckt dahinter?

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