Fico meldet sich erstmals nach Attentat und attackiert die Opposition

Fico meldet sich erstmals nach Attentat und attackiert die Opposition
Der slowakische Premier meldet sich in einer Video-Botschaft: Er empfinde seinem Angreifer gegenüber keinen Hass, er macht aber die Opposition für das Attentat verantwortlich.

Der bei einem Attentat schwer verletzte slowakische Regierungschef Robert Fico hat sich erstmals seit dem Angriff öffentlich zu Wort gemeldet. In einem am Mittwoch auf Facebook veröffentlichten Video sagte Fico, er "vergebe" dem Angreifer.

Dieser sei nur der "Bote des Bösen und politischen Hasses", den die "politisch erfolglose und frustrierte Opposition" in der Slowakei produziert habe, so Fico, der nicht nur die Opposition, sondern auch Medien und die EU heftig kritisierte.

"Ich vergebe ihm"

Fico war am 15. Mai nach einer Kabinettssitzung in der Kleinstadt Handlova niedergeschossen und lebensgefährlich verletzt worden. Der Regierungschef musste zwei Mal operiert werden. Der mutmaßliche Attentäter, der 71-jährige Hobby-Schriftsteller Juraj Cintula, wurde am Tatort festgenommen. Er sitzt in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird wegen versuchten Mordes ermittelt.

Er empfinde gegenüber dem 71-Jährigen keinen Hass, werde keine rechtlichen Schritte gegen ihn einleiten oder Schmerzensgeld fordern, ließ Fico wissen. "Ich vergebe ihm und lasse ihn in seinem eigenen Kopf klären, was er getan hat und warum er es getan hat."

Es sei zu erwarten, dass die "Anti-Regierungsmedien, die aus dem Ausland finanzierten politischen Nichtregierungsorganisationen und die Opposition" versuchen würden, den Mordanschlag und dessen Tragweite herunterzuspielen. Er selbst habe keinen Grund zu der Annahme, dass es sich um die Tat eines einzelnen Verrückten handle, betonte Fico.

Der pro-russische Regierungschef kritisierte nicht nur die oppositionellen Parteien sowie die Medien in der Slowakei, sondern auch die EU. Das "Recht auf eine andere Meinung" würde nicht mehr bestehen, es gebe nur mehr eine "einzige, verpflichtende Meinung", so Fico, der sich gleichzeitig auch gegen den "aufgezwungenen Export von Demokratie in Länder, die sich entschieden haben, ihren eigenen Weg zu gehen", aussprach.

Fico kündigte an, ab Ende Juni schrittweise wieder seine Amtsgeschäfte aufzunehmen - was angesichts seiner Verletzungen ein "kleines Wunder" sei. Fico wurde Ende Mai aus dem Krankenhaus entlassen und erholt sich nun zu Hause weiter von dem Angriff.

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