Republikaner lehnen eigenes Gesetzespaket ab: Einfach nur zynisch

Republikaner lehnen eigenes Gesetzespaket ab: Einfach nur zynisch
Trumps Gefolgsleute stemmten sich aus wahltaktischen Gründen gegen ein Gesetz, dass sie selbst ausgearbeitet hatten. Den USA wird es dadurch schlechter gehen.
Ingrid Steiner-Gashi

Ingrid Steiner-Gashi

Als Europäer, die wir damit hadern, dass die Migrationspolitik hierzulande noch immer keine zufriedenstellende Lösung bietet, kann man die Sorgen aller, wirklich aller Amerikaner verstehen: An die 10.000 illegale Migranten kommen derzeit trotz Mauern und Sperren jeden Tag über die Südgrenze in die Vereinigten Staaten. 

Ein unhaltbarer Zustand, ein Versagen und Missmanagement, das Donald Trumps Republikaner US-Präsident Joe Biden in die Schuhe schieben. Jetzt aber wäre es da, das denkbar härteste Gesetz, um den illegalen Zustrom zumindest einzudämmen. Ausgearbeitet wurde es auch mithilfe republikanischer Senatoren – doch Trump pfiff sie zurück, das Gesetz scheiterte (in Kombination mit jenen 60 Milliarden Dollar, die der Ukraine für deren Verteidigung zugedacht waren). 

Jetzt bleibt die Südgrenze der USA also löchrig und liefert Trump genau das, was er will: Noch mehr Chaos, um sich selbst letztendlich als Heilsbringer dazustellen. Man sieht: Der Ex-Präsident braucht erst gar nicht wieder ins Weiße Haus einzuziehen – er richtet schon jetzt Schaden an. 

Und wie anders soll man es nennen, wenn ein Politiker einem ganzen Land fortgesetzten Schaden zumutet, nur um selbst später gut dazustehen, als: einfach nur zynisch.

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