US-Soldaten an Nordkorea-Grenze : "Sie waren immer Monster für mich"

US-Soldaten an Nordkorea-Grenze : "Sie waren immer Monster für mich"
In der Demilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea kommt es immer wieder zu Zusammenstößen. Erst am Dienstag lief ein US-Soldat über die Grenze. Der KURIER war vor kurzem selbst vor Ort.

Am Dienstag eskalierte die Situation an der schwerstbewachten Grenze der Welt, im kleinen Ort Panmunjeom, erneut. Ein in Südkorea stationierter US-Soldat lief plötzlich auf die nordkoreanische Seite - und wurde sofort verhaftet.

Mehr dazu: US-Soldat nach illegalem Grenzübertritt in Nordkorea in Haft

Der KURIER war vor sechs Wochen selbst in Panmunjeom und hat dort auch mit US-Soldaten über die angespannte Situation gesprochen.

Einmal, als er sich sicher war, dass ihn keiner der Kameraden sehen konnte, habe er den Nordkoreanern zugewunken, sagt Min-Soo. „Das war zwar verboten, aber später habe ich erfahren, dass wir das alle gemacht haben.“

Min-Soo ist ein kleiner Mann. Mit seinem runden Bauch und den dicken Brillengläsern wirkt er heute nicht mehr wie ein Soldat. Doch als Touristenführer fährt er mit seinem Bus jeden Tag an dem Grenzposten vorbei, an dem er Ende der Neunziger drei Monate lang stationiert war.

Hier, im Herzen der Demilitarisierten Zone (DMZ) an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea, liegen nur 700 Meter Luftlinie zwischen den Grenzposten auf beiden Seiten. Die Soldaten können einander mit bloßem Auge sehen – doch ihre Lebensrealitäten trennen Welten.

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