Südkoreas Premier in Wien : "Nukleare Abschreckung verstärken"

Südkoreas Premier in Wien : "Nukleare Abschreckung verstärken"
Anlässlich seines Besuchs bei Kanzler Nehammer sprach Premier Han Duck-soo mit dem KURIER über Drohungen aus Nordkorea, den Taiwan-Konflikt, Unterstützung für die Ukraine und Seouls Beziehungen zu Österreich.

Der Konflikt zwischen China und Taiwan, Nordkoreas atomare Aufrüstung  – in Ostasien ist die Lage angespannt wie lange nicht. Einer der wichtigsten dortigen Verbündeten der USA und Europas ist Südkorea, dessen Premier Han Duck-soo ab Montagabend zu einem Besuch in Wien erwartet wird.

Anlass der Visite ist das 130-jährige Jubiläum der Aufnahme bilateraler Beziehungen zu Südkorea, das nach China und Japan Österreichs drittgrößter Handelspartner in der Region ist. Ein neues koreanisches Kulturzentrum in der Wiener Kärnter Straße soll diese Beziehungen vertiefen.

KURIER: Premier Han, die Spannungen zwischen China und Taiwan schüren Sorgen vor einem offenen Konflikt in der Region. Glauben Sie, dass die Lage sich zuspitzen wird?

Han Duck-soo: Klar ist, dass sich die Spannungen nicht nur auf die koreanische Halbinsel, sondern auch auf regionaler und globaler Ebene auswirken werden. Wir hoffen, dass Frieden und Stabilität in der Taiwanstraße durch Dialog erhalten bleiben.

Wir betonen, dass einseitige Änderungen des Status quo durch Gewalt mit den Prinzipien der internationalen Gemeinschaft unvereinbar sind. Wir respektieren dennoch unverändert Chinas "Ein-China"-Politik.

Das Atomwaffenarsenal Chinas wächst, auch Nordkoreas Arsenal wird immer größer. Braucht Südkorea zur Abschreckung selbst Atomwaffen? Die öffentliche Meinung in Ihrem Land befürwortet das.

Die koreanische Regierung ist entschlossen, die Abschreckung (gegen eine nukleare Bedrohung durch Nordkorea, Anm.) innerhalb des Bündnisses mit den USA weiter zu verstärken.

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