Rendi-Wagner: "Der Weg in den dritten Lockdown ist programmiert"

Pamela Rendi-Wagner
Die SPÖ-Chefin fordert eine "dramatische Verbesserung“ des Covid-Managements, die Regierung sei "im Blindflug" unterwegs.

KURIER: Frau Klubobfrau, die SPÖ hat bisher mehrfach Anti-Corona-Maßnahmen der Bundesregierung im Parlament mitgetragen. Jetzt sind die Infektionszahlen wieder sehr, sehr hoch, ein neuer, harter Lockdown steht bevor. Werden Sie wieder mitstimmen?

Pamela Rendi-Wagner: Die Situation ist ernst, weil die Regierung die Kontrolle völlig verloren hat. Die Notbremsung ist durch dieses Versagen notwendig. Der Lockdown ist aber als Gesamtpaket zu betrachten, und ich bin gegen Schulschließungen. Problematisch ist, seitens der Regierung so zu tun, als wäre die dramatische Ausbreitung des Virus eine schicksalhafte, die vom Himmel gefallen ist. Das ist falsch. Das Virus ist längst nicht mehr alleinverantwortlich, da gibt es viele Mitverantwortliche, die Politik ist ein wesentlicher Teil.

Inwiefern?

Die Bundesregierung ist unvorbereitet in den Herbst gegangen, obwohl viele Expertinnen und Experten, darunter auch ich, vor einem Anstieg gewarnt haben. Man hat den Sommer verschlafen, kostbare Zeit liegen lassen und den Vorsprung, den wir im Mai hatten, verspielt.

Was hätte denn über den Sommer geschehen sollen?

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