Schüsse bei Reichsbürger-Razzia in Deutschland: Polizist getroffen

Schüsse  bei Reichsbürger-Razzia in Deutschland: Polizist getroffen
Wieder stürmte die deutsche Polizei Wohnung im Umfeld des inhaftierten Anführers der Staatsfeinde, Heinrich Prinz von Reuss

 

Wieder eine bundesweite Razzia in Deutschland gegen die Gruppe aus Reichsbürgern rund um den mutmaßlichen Anführer Heinrich XIII. Prinz Reuß. Jene Terrorgruppe also, die über Monate einen bewaffneten Staatsstreich vorbereitet haben soll und im Dezember bei einer riesigen Polizeiaktion ausgehoben worden war. Wieder wurden mehrere Dutzend Wohnungen gestürmt, die Aktionen fanden in sieben Bundesländern wie Bayern und Niedersachsen, aber auch in der Schweiz statt. Im Zuge einer Polizeiaktion in Baden-Württemberg gab ein Mann einen Schuss auf einen Polizisten ab, er wurde umgehend festgenommen. Der Polizist wurde verletzt und ins Krankenhaus gebracht.

Ex-Soldaten und Polizisten

Zahlreiche Mitglieder der Gruppe sollen nach Polizeiinformationen Waffen in ihren Eigenheimen gebunkert haben. Unter ihnen befinden sich auch ehemalige Mitglieder der Bundeswehr und der Polizei

Der verletzte Polizist soll ein Beamter des Spezialeinsatzkommandos (SEK) sein. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, sein Zustand ist stabil. 

Prinz im Dezember verhaftet

Schon im vergangenen Dezember waren bei einer Razzia in ganz Deutschland 25 Angehörige der mutmaßlichen Terror-Gruppe rund um Heinrich XIII. Prinz Reuß festgenommen worden. Mehr als 3000 Polizeibeamte waren ausgerückt, darunter zahlreiche Spezialkräfte. Sie durchsuchten in elf Bundesländern Wohnungen, Häuser und Büroräume. Insgesamt wurden 23 Personen festgenommen, zwei weitere wurden in Österreich und Italien verhaftet.

Auch das Jagdschloss von Reuß in Bad Lobenstein wurde durchsucht, der mutmaßliche Anführer selbst wurde in Frankfurt am Main festgenommen. Er soll der Kopf einer Gruppe sein, die über Monate einen Umsturz in Deutschland und die Einsetzung einer neuen Regierung geplant haben soll.

Geld und Gold gebunkert

In den Wochen nach der Razzia wurde erst deutlich, wie minutiös die Vorbereitungen für den Staatsstreich bereits waren. So wurde Bargeld in Höhe von mehr als 420.000 Euro sichergestellt. Zusätzlich entdeckten die Fahnder nach Angaben aus Sicherheitskreisen gut 50 Kilogramm Gold und Edelmetalle.

Der Prinz an der Staatsspitze

Die  Verschwörer fantasierten auch über einen Sturm des Bundestags in Berlin und die Verhaftung von Parlamentsabgeordneten. Der Prinz jedenfalls sollte nach den Vorstellungen dieser "Patriotischen Union" einen Rat anführen, der die Staatsgeschäfte übernehmen sollte.

Die Aufklärung und die Jagd nach den Hintermännern dürfte allerdings noch weitergehen. Schon nach der ersten Großrazzia im Dezember hatte Bundesanwalt Lars Otte angekündigt: "Jetzt geht die Arbeit erst richtig los.".

 

 

 

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