Putsch in der Slowakei? Nur ein "Krieg der Ermittler"

Die slowakische Präsidentin Zuzana Caputova beruhigt: "Kein Putsch"
Der Polizeipräsident gegen die Chefs von zwei Nachrichtendiensten, Anklagen wegen krimineller Verschwörung. Oppositionsführer Fico wittert dahinter einen „Coup“ – und profitiert vom Vorwahlchaos.

Das war selbst für die Slowakei, wo Verhaftungen, Anklagen und Ermittlungen gegen Politiker und hohe Sicherheitsbeamte nahezu an der Tagesordnung stehen, ein Paukenschlag: Gleich sieben Anklagen gab Polizeipräsident Stefan Hamran in der Vorwoche bekannt – darunter gegen die zwei wichtigsten Geheimdienstchefs des Landes: Michal Alac leitet den Inlandsgeheimdienst SIS und Roman Konecny das Nationale Sicherheitsamt NBU.

Der Vorwurf: Kriminelle Verschwörung innerhalb der slowakischen Sicherheitskräfte. Die Geheimdienstchefs, einige ihrer höchsten Beamten und der umstrittene Geschäftsmann Peter Kosc hätten Korruptionsermittlungen verhindert und – schlimmer noch – gezielt konterkariert:

➤ Mehr dazu hier: Sturz der Regierung in der Slowakei

Sie sollen versucht haben; selbst einen Korruptionsfall zu fabrizieren und diesen jenen Beamten der Sonderpolizei (NAKA) anzuhängen, die gegen die jetzt Angeklagten ermitteln. Diese gefälschten Korruptionsvorwürfe gingen schließlich sogar so weit, dass die Sonderbeamten selbst unter massiven Verdacht gerieten.

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