Putins Geheimdienst: "Stecken bis zum Hals in der Sch..."
Der Krieg gegen die Ukraine wird von einer Propagandaschlacht begleitet – von beiden Seiten. Allerdings verdichten sich Gerüchte, dass es in Putins gefürchtetem Inlandsgeheimdienst FSB Personen gibt, die Putins „Blitzkrieg“ für gescheitert halten und womöglich wichtige Infos an die Ukraine oder andere Geheimdienste durchstechen.
Wörtlich heißt es in einem mutmaßlichen FSB-Bericht: "Wir stecken bis zum Hals in der Scheiße."
Und auch das Folgende klingt ziemlich frustig: „Ich kann nicht sagen, was die Verantwortlichen zu der Entscheidung bewogen hat, diese Operation durchzuführen, aber jetzt geben sie uns (dem FSB) die Schuld. Wir werden für unsere Analysen gescholten. In letzter Zeit wurden wir zunehmend unter Druck gesetzt, mehr Berichte zu erstellen.“
Echt oder gefälscht?
Publik gemacht hat das Dokument Wladimir Osechkin, der Gründer der russischen Menschenrechts-NGO gulagu.net, die Korruption in Russland zu bekämpfen versucht. Times und Spiegel berichteten als erste. Christo Grozev, ein Journalist des Investigativ-Portals Bellingcat ist nach Nachfragen bei FSB-Mitarbeitern von der Echtheit dieser FSB-Analyse überzeugt. Andere Stimmen hegen massive Zweifel an der Echtheit des Schreibens. Auch, weil die Ukraine selbst in letzter Zeit Fälschungen von FSB-Dokumenten veröffentlicht hatte, wie auch Grozev berichtet.
Der fehlende Überblick
Dem Analysten zufolge liegt die Hauptursache der russischen Probleme darin, dass sowohl Armee als auch die Administration nicht auf den Angriff und die Folgen vorbereitet waren: „Niemand hat gewusst, dass es zu einem Krieg kommt – das wurde vor jedem geheim gehalten.“ Fast zwei Wochen nach der Invasion, fehle dem Geheimdienst der Überblick. So könne niemand im Kreml genau sagen, wie viele Tote es aufseiten der russischen Armee gebe, weil „wir den Kontakt mit wichtigen Divisionen verloren haben“. Das Verschlüsselungssystem ERA funktioniere nicht.
Der gefallene Generalmajor
Laut ukrainischem Verteidigungsministerium sind bei den Kämpfen mehrere hochrangige russische Militärs getötet worden – darunter Generalmajor Vitaly Gerasimov (44), erster stellvertretender Befehlshaber der 41. russischen Armee. Er war der Neffe des russischen Generalstabschefs Valery Gerasimov.
Auch US-Geheimdienste denken, dass Russland die Ukraine unterschätzt hat und es interne Probleme geben dürfte. Im angeblichen FSB-Bericht heißt es: Der Krieg sei verloren. „Selbst mit minimalem Widerstand der Ukrainer bräuchten wir mehr als 500.000 Mann.“
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