Putin warnt vor "katastrophalen" Sanktionsfolgen für Energiemarkt

Russian President Vladimir Putin chairs a meeting with members of the government via video link in Moscow
Moskau droht "harte Maßnahmen" im Kaliningrad-Streit an.

Der russische Machthaber Wladimir Putin hat im Falle einer Ausweitung der Sanktionen gegen sein Land mit weitreichenden Folgen für den Westen gedroht. "Eine weitere Anwendung der Sanktionspolitik kann zu noch schwerwiegenderen, ohne Übertreibung sogar zu katastrophalen Folgen auf dem globalen Energiemarkt führen", sagte Putin am Freitag der Agentur Interfax zufolge bei einem Treffen mit Regierungsvertretern.

"Beschränkungen schaden uns"

Als Reaktion auf Russland Krieg gegen die Ukraine hat etwa die Europäische Union weitreichende Sanktionen beschlossen - darunter ein Embargo für russisches Öl. Einmal mehr sprach Putin von einem "wirtschaftlichen Blitzkrieg" des Westens, der gescheitert sei. Nichtsdestotrotz räumte er dieses Mal ein: "Diese Handlungen, die Beschränkungen schaden unserer Wirtschaft, und viele Risiken bleiben bestehen." Der Kremlchef erklärte etwa, russische Unternehmen müssten sich auf das Ölembargo vorbereiten und sich beim Export von Energieressourcen breiter aufstellen.

Putin hatte am Donnerstag unverhohlen mit einer Ausweitung seiner militärischen Aggression gedroht. "Heute hören wir, dass sie uns auf dem Schlachtfeld schlagen wollen. Was soll man dazu sagen? Sollen sie es nur versuchen", sagte er am Donnerstag in Moskau. Jeder müsse wissen, dass Russland in der Ukraine noch gar nicht richtig angefangen habe. Dem Westen warf er vor, "bis zum letzten Ukrainer" kämpfen zu wollen. "Das ist eine Tragödie für das ukrainische Volk", vergoss der Kriegsherr Krokodilstränen für das von ihm angegriffene Land.

Martialische Töne aus Moskau kamen indes auch im Streit um das Transitverbot bestimmter Waren in die russische Exklave Kaliningrad. "Wenn sich die Situation in den nächsten Tagen nicht stabilisiert, wird Russland harte Maßnahmen gegen Litauen und die Europäische Union ergreifen", sagt Maria Zakharova, Sprecherin des russischen Außenministeriums am Freitag.

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