Putin und Xi wollen heute telefonieren

Putin und Xi wollen heute telefonieren
Thema sollen bilaterale und regionale Fragen sein. Auch über Grenzen der grenzenlosen Freundschaft könnte gesprochen werden.

Der russische Präsident Wladimir Putin will am Freitag per Videokonferenz mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping sprechen. Bei dem Gespräch werde es um eine Reihe bilateraler und regionaler Fragen gehen, teilte das russische Präsidialamt mit.

Freundschaft mit Grenzen?

China galt lange als stillschweigender Unterstützer des russischen Angriffskriegs, auch wenn sich Peking offiziell stets für eine diplomatische Lösung des Konflikts ausgesprochen hat. Die Beziehungen zwischen China und Russland sind in diesem Jahr intensiviert worden. Auch die westlichen Sanktionen und die Isolation Russlands führten dazu.

Putin und Xi wollen heute telefonieren

Persönlich trafen sich Xi und Putin zuletzt im September am Rande des Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit im usbekischen Samarkand. 

Peking füllt dieses Vakuum und nutzt den Krieg, um sich günstige Energie und Lebensmittel aus Russland zu verschaffen. Nur einen Tag nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine kündigte China die Aufhebung aller Beschränkungen für den Import von russischem Weizen an. Ebenso wurde vertraglich vereinbart, 30 Jahre lang Gas über eine neue Pipeline von Russland nach China zu liefern.

Mittlerweile ist China zum größten Abnehmer von vergünstigtem russischem Öl und Gas geworden. Auch einen Großteil seiner Waffen bekommt China aus Russland, sowie landwirtschaftliche Produkte, die aufgrund des Handelskriegs mit den USA fehlen. Russland hingegen profitiert von chinesischem Investment in Infrastruktur, wie Häfen oder Zugstrecken und vom Import chinesischer Elektronik.

Doch ganz so grenzenlos wie es scheint, ist die chinesisch-russische Freundschaft auch wieder nicht. Im März bat Putin das befreundete China laut US-Beamten um militärische Unterstützung, die von Peking aber abgelehnt wurde. Auch direkte Wirtschaftshilfen aus China blieben aus. Xi versucht wohl auch, globale Partnerschaften nicht zu verscheuchen, etwa den langjährigen Wirtschaftspartner Deutschland.

Kein Neujahrsgruß an Biden

Persönlich trafen sich Xi und Putin zuletzt im September am Rande des Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit im usbekischen Samarkand. Dort habe Xi "Fragen und Besorgnis" über die Ukraine geäußert habe, räumte Putin öffentlich ein. Vergangene Woche empfing Xi Putins Vorgänger Dmitri Medwedew in Peking.

Kontakt mit dem Westen plant Putin laut Kremlsprecher in den kommenden Tagen keinen. Auch einen Neujahrsgruß an US-Präsident Joe Biden werde es nicht geben.

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