Xi verließ erstmals seit 970 Tagen China - und trifft auf Putin

Zum ersten Mal seit 970 Tagen betrat Chinas Staatspräsident Xi Jinping wieder ausländischen Boden. Sein erster Staatsbesuch seit dem 18. Jänner 2020 führte Xi ins Nachbarland Kasachstan, wo er gemeinsam mit dem dortigen Präsidenten Qassim-Schomart Tokajew mehrere bilaterale Wirtschaftsabkommen unterzeichnete.
Keine Sekunde setzte der 69-Jährige im Beisein der Fotografen die Maske ab. Offiziell war es ja die Corona-Pandemie, die Xi mehr als zweieinhalb Jahre in China gehalten hatte. Doch der Präsident hatte auch mit innenpolitischen Widerständen zu kämpfen.
Seine mehr schlecht als recht funktionierende Null-Covid-Strategie sorgte in der Partei ebenso für Kritik wie sein zögerliches Eingreifen in die Krise des chinesischen Immobiliensektors. Inzwischen steht seine erneute Wiederwahl als Parteichef aber fest, sie wird im Oktober vollzogen.
Es ist also ein in seiner Macht bestätigter Xi, der nun die Grenzen Chinas verlässt. Dass es ihn als Erstes nach Kasachstan zog, ist ein Zeichen nach innen: Das zentralasiatische Land ist einer der wichtigsten Partner für die sogenannte Neue Seidenstraße – ein Riesen-Infrastrukturprojekt, das weite Teile Asiens, Europas und Afrikas in den chinesischen Markt integrieren soll. Das Projekt ist direkt mit Xis Namen verbunden, es wird in der Heimat stets als eines seiner großen Vermächtnisse propagiert.

Putin und Xi - die Präsidenten Russlands und Chinas verbindet eine "strategische Partnerschaft"
Treffen mit Putin in Samarkand
Am Donnerstag geht es für Xi dann weiter nach Usbekistan, dort wird er geostrategische Signale abgeben: In der uralten Stadt Samarkand, die in der Antike als zentraler Handelsplatz entlang der Seidenstraße zu großem Reichtum kam, trifft Xi erstmals seit Beginn des Krieges in der Ukraine wieder persönlich auf Wladimir Putin.
Beide nehmen eigentlich an einem Treffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) Teil, zu der auch die Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan (Türkei) und Ebrahim Raisi (Iran) sowie der indische Premier Narendra Modi geladen sind. Im Anschluss steht aber ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Xi und Putin an, bei dem man „ausführlich“ über den Ukraine-Krieg sprechen wolle.
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