Putin will mit eigener Raumstation Mondmission vorantreiben

Putin will mit eigener Raumstation Mondmission vorantreiben
Vor 62 Jahren war Juri Gagarin der erste Mensch im All. Nun träumt der Kremlchef von einer russischen Raumstation.

Kremlchef Wladimir Putin hat den Aufbau einer eigenen Raumstation als notwendigen Schritt für die geplante Umsetzung des russischen Mondprogramms bezeichnet.

„Soweit ich verstehe, besteht eine der Funktionen der russischen Orbitalstation unter anderem darin, die Realisierung unserer Pläne auf dem Mond vorzubereiten“, sagte Putin am Mittwoch bei einem Treffen mit dem Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow.

Angesichts der Spannungen mit dem Westen nach dem russischen Überfall auf die Ukraine droht Moskau mit dem Rückzug von der Internationalen Raumstation (ISS). Nach einem Beschluss von Roskosmos diesen Februar soll das russische Modul der ISS jedoch noch bis 2028 in Betrieb bleiben.

6,7 Milliarden Euro

Der Entwurf für die russische Raumstation soll in diesem Sommer fertig werden. Die Kosten für den Aufbau der Station werden in Moskau auf 600 Milliarden Rubel (derzeit etwa 6,7 Milliarden Euro) geschätzt.

Die russische Raumfahrtstation soll nach 2024 in Betrieb genommen werden - und vorläufigen Planungen zufolge in einer Umlaufbahn von 300 bis 350 Kilometern um die Erde umkreisen. Die ISS fliegt derzeit auf einer Höhe von mehr als 400 Kilometern über der Erde.

Putin bezifferte derweil die Finanzierung des russischen Raumfahrtprogramms in diesem Jahr auf umgerechnet 2,8 Milliarden Euro. Anlass seines Treffens mit dem Chef des russischen Raumfahrtprogramms ist der Tag der Kosmonautik in Russland: Am 12. April 1961 war der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin als erster Mensch im Weltall.

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