Proteste in Venezuela: "Diese Regierung wird fallen"

Caracas: Proteste für die Absetzung von Präsident Maduro - die Staatsgewalt hält dagegen.
Die Krise in Venezuela spitzt sich zu. Die Opposition droht mit einem Marsch auf den Präsidenten-Palast.

"Für heute rufen wir zu einem Generalstreik auf. Bleibt alle zu Hause!" Millionen Venezolaner dürften am heutigen Freitag dieser Aufforderung der Opposition folgen – und so ein massives Zeichen des Protestes gegen die sozialistische Staatsführung setzen.

Nach monatelanger schwerer Krise haben sich die Spannungen in dem südamerikanischen Land in der Vorwoche noch einmal gefährlich verschärft: Die – von Präsident Maduro kontrollierte – Wahlbehörde hatte ein vom oppositionell kontrollierten Parlament eingeleitetes Absetzungsverfahren gegen den Staatschef gestoppt. Denn Ziel Maduros, ist es, bis 2019 im Amt zu bleiben. Dabei hat der Nachfolger des verstorbenen Hugo Chavez die Armee und den Staatsapparat hinter sich, aber auch noch immer Teile der vorwiegend ärmeren Bevölkerungsschichten.

Zusammenstöße

Damit wächst die Gefahr gewalttätiger Zusammenstöße. Bei Protesten in mehreren Städten des Landes wurden diese Woche mehr als hundert Menschen verletzt. "Liebe sterbe ich, als weiter in einer Diktatur zu leben", sagte eine Demonstrantin am Mittwoch in Caracas. Mit venezolanischen Flaggen, in weißen Hemden und Ausgaben der Verfassung waren Hunderttausende Menschen durch die Straßen der Hauptstadt gezogen. Sprechchöre waren zu hören: "Diese Regierung wird fallen!"

Dieses Bild könnte sich nächsten Mittwoch wiederholen. Dann will die Opposition zum Marsch auf den Präsidentenpalast aufrufen. Maduro, mit dessen Amtsführung drei Viertel der Venezolaner unzufrieden sind, soll zum Rücktritt gezwungen werden. Sein sozialistisch-planwirtschaftlich ausgerichteter Kurs wird als Ursache dafür angesehen, dass das Öl-reiche Venezuela unter massiven Versorgungsmängeln leidet: Energie ist ebenso knapp wie Medizin, Hygieneartikel oder bestimmte Nahrungsmittel. Die Korruption ist zuletzt ebenso explodiert wie die Verbrechensrate.

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