Postfaschistin Giorgia Meloni bringt Matteo Salvini unter Druck

Giorgia Meloni, 43,
Die rechtsradikale Römerin räumte bei den Regionalwahlen ordentlich ab und will die erste Premierministerin werden.

Nach den Regionalwahlen in Italien rückt die 43-jährige Postfaschistin Giorgia Meloni in den Mittelpunkt und droht Matteo Salvini, dem Chef der rechten Lega, den Rang abzulaufen. Während Salvini in der linken Hochburg Toskana nicht den erhofften Durchbruch geschafft hat, triumphierten seine Verbündeten im Mitte-rechts-Block, die von Meloni 2014 gegründeten und geführten postfaschistischen „Fratelli d’Italia“ (Brüder Italiens), in der Adria-Region Marken. Auch die Marken waren bisher eine Hochburg der Mitte-links-Allianz. Giorgia Meloni und ihre Kandidaten legten aber auch in den süditalienischen Regionen Kampanien und Apulien auf Kosten der Lega zu.

Giorgia Meloni kann und wird sich, so vermuten Kommentatoren, irgendwann mit Salvini anlegen. Die gebürtige Römerin aus dem Arbeiterviertel Garbatella war in der Regierung von Silvio Berlusconi (2008– 2011) Jugendministerin. Sie ist klein und zierlich, doch ihre Auftritte sind schrill und höchst aggressiv.

„Schon rechts geboren“

Unermüdlich wettert sie gegen illegale Einwanderung, hohe Steuern und die Brüsseler Technokratie. Sie will die italienische „Identität“ gegen die Globalisierung verteidigen. In manchen Umfragen ist Meloni bereits beliebter als Salvini. Sie spricht Handwerker, Selbstständige und Kleinunternehmer an, die in der Corona-Krise um ihre Zukunft bangen müssen. Dabei betont sie Italiens christliche Wurzeln und die Werte der traditionellen Familie. „Ich bin schon rechts geboren“, sagt die unverheiratete Mutter. Der neue Stern am „Populisten-Firmament“ ist gnadenlos ehrgeizig. „Italien wäre reif für eine erste Premierministerin“, sagt Giorgia Meloni.SB

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