Italien macht Druck auf Unicredit für Übernahme von Monte dei Paschi

Italien macht Druck auf Unicredit für Übernahme von Monte dei Paschi
Obwohl Monte dei Paschi di Siena in den vergangenen Jahren stark geschrumpft ist, ist sie immer noch die viertgrößte Bank Italiens mit mehr als 1.400 Filialen.

Die italienische Regierung macht Druck auf die Bank Austria-Mutter UniCredit für ihren Einstieg bei der Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS). Das italienische Wirtschaftsministerium, mit einem 68,5-prozentigen Anteil stärkster MPS-Aktionär, drängt UniCredits CEO Jean Pierre Mustier auf die Übernahme einer mehrheitlichen Beteiligung am toskanischen Geldhaus, berichtete die römische Tageszeitung "La Repubblica" (Dienstagsausgabe).

UniCredit wollte den Bericht nicht kommentieren und bestätigte ihren Kurs, nach dem sie nicht an Akquisitionen interessiert sei. Der italienische Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri hatte für 2021 die MPS-Privatisierung angekündigt, möglichst in Anlehnung an eine andere Bank. Obwohl Monte dei Paschi di Siena in den vergangenen Jahren stark geschrumpft ist, ist sie immer noch die viertgrößte Bank Italiens mit mehr als 1.400 Filialen.

MPS wurde 2017 mit einer staatlichen Kapitalspritze von 5,6 Mrd. Euro vor dem Konkurs gerettet. Seither ist das italienische Wirtschaftsministerium der größte Aktionär. Voraussetzung für die Privatisierung, auf die die EU drängt, ist die Übertragung eines Portfolios fauler Kredite von acht Mrd. Euro an die staatliche Bad Bank Amco.

Die italienische Regierung musste in den vergangenen Jahren immer wieder Geldhäuser retten, neben MPS auch Volksbanken, sowie das Geldhaus aus Genua Carige und die Volksbank von Bari (Banca Popolare di Bari), die größte Bank Süditaliens.

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