Corona bei Tönnies: "Den Menschen wird der Stolz genommen"

Corona bei Tönnies: "Den Menschen wird der Stolz genommen"
Pfarrer Kossens Mission: Er kämpft für faire Arbeits- und Lebensbedingungen von Arbeitsmigranten, etwa in der Fleischindustrie.

Peter Kossen spricht mit sanfter Stimme scharfe Worte aus. Wenn er etwa von den Wohnverhältnissen in den "Rattenlöchern" erzählt oder Betriebe für ihre "moderne Sklaverei" kritisiert.

Der Pfarrer in Lengerich, einer 23.000-Einwohner-Stadt in Nordrhein-Westfalen, beobachtet und äußert sich seit Jahren zum Umgang mit Arbeitsmigranten – in vielen Branchen, zuletzt besonders in der Fleischindustrie. Der 52-Jährige wuchs selbst in einer von Landwirtschaft- und Lebensmittelproduktion geprägten Gegend auf – und stellte nach seiner Rückkehr von Studienjahren fest, dass es zu einer "krassen Form der Ausbeutung" gekommen ist, wie sie keiner der früheren Arbeiter dulden würde: Viel Arbeit, wenig Geld und Massenunterkünfte, wo man für die Matratze zahlt und die Sanitäranlagen fragwürdig sind.

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