Peru ruft nach einer Woche der Gewalt den Ausnahmezustand aus

Peru ruft nach einer Woche der Gewalt den Ausnahmezustand aus
Seit Präsident Castillo verhaftet wurde, haben seine Anhänger das Land lahmgelegt. Weil keine Züge fahren, sitzen 800 Touristen am Machu Picchu fest – auch Österreicher.

Vor eineinhalb Jahren, nur wenige Tage vor der Stichwahl um das peruanische Präsidentenamt, drohte der linke Kandidat Pedro Castillo vor seinen Anhängern, eine Niederlage nicht anerkennen zu wollen: „Sollte ein dunkles Spiel gespielt werden“, sagte er damals, „werde ich das Volk zusammenrufen, damit seine Stimme sich durchsetzt“.

Der ehemalige Dorfschullehrer und Gewerkschafter, der nie zuvor ein politisches Amt innehatte, gewann – er hatte vor allem die arme Landbevölkerung und die Indigenen hinter sich – und regierte eineinhalb Jahre lang höchst umstritten, bis er vor einer Woche vom Parlament abgesetzt wurde. Seine Anhänger reagierten, indem sie landesweit auf die Straße gingen. Proteste, stillgelegte Bahnstrecken, Schüsse und Tote versetzen das Land seither in Aufruhr. Castillos Drohung von einst hallt angesichts dessen besonders nach.

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