Probleme wie diese führen zu Unzufriedenheit
Der Vergleich mit anderen schottischen Inseln verstärkt das Gefühl. "Die Mittel, die wir von der schottischen Regierung erhalten, sind pro Kopf deutlich geringer als auf den Shetland- und den Westinseln, um die gleichen Dienste zu betreiben", erklärte Stockan.
Und: "Wir wissen, dass wir in den letzten 40 Jahren durch das Nordseeöl unseren Beitrag geleistet haben, und die Dividende, die wir zurückbekommen, reicht nicht aus, um uns am Leben zu erhalten", sagte er.
Nun hat der Gemeindevorsteher beantragt, andere Regierungsformen in Betracht zu ziehen.
Das Ziel sei eine größere wirtschaftliche Selbstständigkeit, sagte er. Eine Option wäre, dass die Inselgruppe ein selbst verwaltetes Gebiet Norwegens wird. Denn es bestehen enge Beziehungen und kulturelle Verbindungen mit den nordischen Ländern, gehörte Orkney doch bis ins Jahr 1472 dorthin.
In diesem Jahr heiratete die dänische Königin Margarethe den schottischen König James III. - die Inseln wurden zur Sicherung der Mitgift verpfändet. Stockan dazu: "Auf der Straße in Orkney fragen mich die Leute, wann wir die Mitgift zurückgeben, wann wir wieder zu Norwegen gehören."
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Auch ein Kronbesitz wie die Inseln im Ärmelkanal, die über eigene Gesetze verfügen und direkt der britischen Krone unterstehen, oder ein Überseegebiet wie Gibraltar oder die Falklandinseln sind mögliche Regierungsformen.
Der Rat wird laut Stockan am Dienstag über den Antrag diskutieren. Bereits 2017 hatte dieser geprüft, ob die Inseln mehr Autonomie erhalten könnten. Damals wollte er zwar eine "stärkere Stimme", jedoch keine vollständige Unabhängigkeit.
Die britische Regierung wies darauf hin, 50 Millionen Pfund für das Wirtschaftswachstum der schottischen Inseln zur Verfügung zu stellen - einschließlich Orkney. Es gebe keine Pläne, das Devolutionsabkommen zu ändern. Die schottische Regierung erklärte, sie sei der "Unterstützung der Inselgemeinden verpflichtet" - und tue das 2023/24 mit rund 90 Millionen Pfund und zusätzlichen 4,6 Millionen durch eine Erhöhung.
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Experten schätzen eine Abspaltung als schwer umsetzbar ein - es bräuchte einen völkerrechtlichen Vertrag. Doch selbst wenn das Vereinigte Königreich einem solchen zustimmen würde, müsste auch Norwegen einverstanden sein. Dessen Außenministerium gab sich am Montag zugeknöpft: "Das ist eine innenpolitische und verfassungsrechtliche britische Angelegenheit. Wir haben keine Meinung zu diesem Gesuch", so eine Ministeriumssprecherin zur dpa.
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