Orbáns Staatssekretär: "Russland wird es noch nach dem Krieg geben"

Orbáns Staatssekretär: "Russland wird es noch nach dem Krieg geben"
In den internationalen Medien ist Zoltán Kovács die Stimme von Ungarns Premier Orbán. Der Staatssekretär im Gespräch über Sanktionen, Ungarns Abhängigkeit von Moskau und Brüssels "Hexenjagd".

Das Büro von Zoltán Kovács zieren sowohl die ungarische als auch die europäische Flagge. Das überrascht dann doch etwas, gilt Ungarn doch als der größte Querulant innerhalb der EU.

Der Historiker Kovács arbeitet seit zwölf Jahren in der Regierung Orbáns, derzeit als Staatssekretär für Äußeres. Geht es um internationale Medien, schickt Orbán meist Kovács ins Rennen. Er spricht ausgezeichnet Englisch und gilt als Meister der Rhetorik. Nicht selten münden die Gespräche mit ihm in unauflösbare ideologische Debatten.

KURIER: Herr Kovács, blicken wir zuerst in die Ukraine: Wie wird dieser Krieg enden?

Zoltán Kovács: Dieser Krieg hätte gar nicht beginnen sollen und muss so bald wie möglich enden. Dazu braucht es einen Waffenstillstand und Friedensgespräche.

Wie soll man Russland  dazu bringen? Von Sanktionen hält Ungarn ja wenig.

Wenn Sanktionen jenen mehr schaden, die sie einführen, als jenen, gegen die sie sich richten, dann machen sie keinen Sinn. Und das ist derzeit der Fall. Die Sanktionen haben keine Auswirkungen auf den Krieg.

Soll man stattdessen nichts tun?

Wir gewinnen gerade nichts, wir verlieren nur. Die Sanktionen tun uns jetzt schon weh, die Energiepreise steigen. Energiesicherheit sollte jetzt unsere Priorität sein.

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