Ungarn: Kein billiges Tanken mehr für Österreicher

Ungarn: Kein billiges Tanken mehr für Österreicher
Nur noch Fahrzeuge mit ungarischem Kennzeichen dürfen billig tanken. Allerdings dürfte Ungarn mit dieser Maßnahme gegen den EU-Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen.

Die ungarische Regierung stoppt ab heute, Freitag, den sogenannten "Treibstoff-Tourismus". Tank-Touristen aus Österreich können damit ab heute in Ungarn kein billiges Benzin mehr bekommen.

Ab heute dürfen nur noch Fahrzeuge mit ungarischem Kennzeichen für den billigen Einheitspreis von 480 Forint (1,22 Euro) für einen Liter Benzin bzw. Diesel tanken, wie der ungarische Kanzleiminister Gergely Gulyás am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Budapest bekannt gab.

Bisher konnten auch ausländische Pkw-Fahrer in Ungarn zum amtlichen Preis tanken. Regierungsvertreter hatten aber am Donnerstagnachmittag überraschend angekündigt, dass für Ausländer ab Freitag der Marktpreis gelten werde. Am Donnerstagabend kam es nach Medienberichten vor den Tankstellen in Grenznähe zu den EU-Nachbarn Österreich und Slowakei zu langen Schlangen, weil viele Ausländer noch zum billigeren amtlichen Preis tanken wollten.

Laut Gulyás besteht in Ungarn der günstigste Treibstoffpreis zu anderen europäischen Ländern verglichen, was zu einem sichtbaren "Treibstoff-Tourismus" an den Tankstellen in den Grenzregionen führte. Im Interesse der "Abschaffung des Missbrauchs" wurde diese Maßnahme getroffen, betonte der Minister. Allerdings dürfte Ungarn mit dieser Maßnahme gegen den EU-Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen.

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