Norwegen untersagt russischen Touristen die Einreise
Norwegen verschärft die Einreisebestimmungen für russische Staatsbürger. Ab 29. Mai werden jene Russen, die zu touristischen und anderen nicht unbedingt notwendigen Zwecken reisen, bei der Einreise nach Norwegen über die Außengrenze abgewiesen, teilte die norwegischen Regierung am Donnerstag mit.
Die Verschärfung gilt demnach für Personen, die ein von Norwegen oder anderen Ländern des grenzkontrollfreien EU-Schengenraums Visa ausgestellt bekommen haben.
Norwegen gehört nicht zur EU aber zum Schengenraum. "Die Entscheidung, die Einreisebestimmungen zu verschärfen, steht im Einklang mit Norwegens Politik, mit Verbündeten und Partnern zusammenzustehen, um auf den illegalen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zu reagieren", sagte die Ministerin für Justiz und öffentliche Sicherheit, Emilie Enger Mehl, in einer Mitteilung.
"Diskriminierend": Kritik aus Moskau
Moskau kritisierte das Vorgehen Norwegens scharf. "Die Entscheidungen sind natürlich ausschließlich diskriminierend, wir nehmen so etwas nicht hin", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Solch ein Schritt werde nicht unbeantwortet bleiben und belaste die ohnehin gespannten Beziehungen beider Länder weiter, fügte er hinzu.
Oslo hatte es russischen Staatsbürgern im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bereits im Mai 2022 erschwert, Visa zu erhalten. Außerdem wurde die Grenze bereits strenger kontrolliert. Von der neuen Regel soll es Ausnahmen geben, etwa für Besuche bei engen Familienangehörigen, die in Norwegen leben. Weitere Ausnahmefälle wären russische Bürgerinnen und Bürger, die in Norwegen oder anderen Schengen-Ländern arbeiten oder studieren.
Norwegen grenzt im hohen Norden auf 198 Kilometern Länge an Russland. Einziger offizieller Übergang ist die Grenzstation Storskog. Der gemeinsame Nachbar Finnland hatte seine gesamte Grenze zu Russland bereits im April auf unbestimmte Zeit vollständig geschlossen. Norwegen ist anders als Finnland kein Mitglied der EU. Das skandinavische Land ist aber Teil des Schengenraums, was bedeutet, dass Russen bisher über den hohen Norden in diesen Raum einreisen konnten.
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