Nordkorea legt nach: Trump sei "alter Verrückter"

Donald Trump sieht sich erneut Schmähungen von Nordkorea ausgesetzt.
Der Streit zwischen Nordkorea und den USA geht in die nächste Runde.

Im Streit mit den USA hat Nordkorea mit neuen Schmähungen nachgelegt: US-Präsident Donald Trump sei ein "alter Verrückter", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag das nordkoreanische Außenministerium. Anlass für diesen Befund waren Trumps Äußerungen zum Fall des US-Studenten Otto Warmbier, der nach seiner Haftzeit in Nordkorea gestorben war.

Trump hatte dem Land vorgeworfen, Warmbier gefoltert zu haben. Nordkoreas Außenministerium widersprach. Es warf Trump nun vor, "sogar einen Toten für seine Verschwörungskampagne zu nutzen, um den internationalen Druck auf die Demokratische Volksrepublik Korea zu steigern". Pjöngjang legte den USA zur Last, den Studenten Warmbier auf eine "kriminelle Mission" nach Nordkorea geschickt zu haben.

Foltervorwürfe gegen Nordkorea

Warmbier war während einer Nordkorea-Reise im März 2016 wegen Diebstahls eines Propaganda-Posters zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Er fiel ins Koma und wurde schließlich "aus humanitären Gründen" freigelassen. Im Juni starb er wenige Tage nach seiner Rückkehr in die USA.

Warmbiers Eltern und Trump hatten am Dienstag gesagt, der junge Mann sei in Nordkorea gefoltert worden. Dem widersprach am Mittwoch allerdings eine Gerichtsmedizinerin in den USA: Warmbiers Leichnam habe keine eindeutigen Folterspuren aufgewiesen. Der 22-Jährige habe aufgrund von Sauerstoffmangel Hirnschäden erlitten. Was seine Verletzung verursacht habe, sei unklar.

Krieg der Worte

Nordkorea legt nach: Trump sei "alter Verrückter"
A combination photo shows U.S. President Donald Trump in New York, U.S. September 21, 2017 and North Korean leader Kim Jong Un in this undated photo released by North Korea's Korean Central News Agency (KCNA) in Pyongyang, September 4, 2017. REUTERS/Kevin Lamarque, KCNA/Handout via REUTERS/File Photos
Nordkorea und Donald Trump schenkten sich verbal jedenfalls nichts. Bereits vor knapp einer Woche hatte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un US-Präsident Donald Trump nach dessen Drohungen gegen sein Land gewarnt, er werde dafür "teuer bezahlen". "Ich werde den Mann, der die Hoheit über das Oberkommando in den USA hat, für seine Rede teuer bezahlen lassen".

Trump hatte im Konflikt um das nordkoreanische Raketenprogramm mit dem massiven Einsatz des US-Militärs gedroht. Die USA würden das asiatische Land "völlig zerstören", wenn Pjöngjang nicht nachgebe, warnte Trump in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung in New York. Die nordkoreanische Regierung verurteilte er als "verkommenes Regime".

Kim nannte Trump derweil einen geistesgestörten Greis und kündigte Vergeltung an: "Ich werde den geistig umnachteten, senilen Amerikaner sicher und endgültig mit Feuer bändigen", erklärte er. Trumps Äußerungen seien "die grimmigste Kriegserklärung in der Geschichte". Sie hätten ihn aber nicht eingeschüchtert und würden ihn auch nicht aufhalten, betonte Kim. Er sei vielmehr überzeugt, dass er den richtigen Pfad gewählt habe und diesem Weg bis zum Schluss folgen müsse.

Raimund Löw (ORF) zum Streit zwischen Nordkorea und den USA

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