Noch 366 Tage oder das verflixte vierte Jahr für Donald Trump

Donald Trump hat die USA gespalten wie kaum ein Präsident zuvor. Das letzte Jahr seiner ersten Amtszeit dürfte sehr heiß werden.

Die Börse brummt. Arbeitslosenquote niedrig wie nie. Geringe Inflation. Süffige Benzinpreise. Steuer-Senkungen auch für „Joe Average“, den kleinen Mann. Weniger Bürokratie für die Wirtschaft. Das Militär aufgerüstet. Über 100 konservative Juristen für Jahrzehnte an wichtige Gerichte gebracht. IS-Terror-Chef Baghdadi neutralisiert. Flüchtlingsquote drastisch gesenkt. Eine Kern-Wählerschaft, die alles vergibt. Und ein Gegner, der sich zwischen Links und Mitte zerreibt und noch keinen Kandidaten parat hat, vor dem man in Ehrfurcht erstarren müsste.

Nach den Kriterien des konservativen politischen Lehrbuchs müsste, um in der Sprache des neuen Baseball-Champions „Washington Nationals“ zu bleiben, der Wahltag in Amerika heute in einem Jahr (3. 11. 2020 – in 366 Tagen, weil 2020 ein Schaltjahr ist) für Donald Trump ein „homerun“ werden.

Stresstest für das ganze Land

Vor allem dann, wenn man sich – als Gedanken-Experiment – den Mann im Weißen Haus einmal weniger aggressiv, weniger hetzend und lügend vorstellt. Und ohne sein lautestes Instrument in einer toxischen Erregungs-Demokratie: die Twitter-Posaune. Aber das Experiment geht an der Realität vorbei. „Trump kann nur Chaos. Und Ego. Und Konfrontation“, sagen Politik-Dozenten der Georgetown-Universität in Washington. „Er hat das Land einem Stresstest sondersgleichen unterzogen.“

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